Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz ohne Chance

Pünktlich 10.11 Uhr am Rosenmontag maschierten die Karnevalisten in den leer geräumten, geschmückten Ratssaal ein. An der Spitze der Fanfarenzug der Ruhrlandbühne mit den Abordnungen der Bochumer Karnevalsvereine. Freundliche Damen servierten Orangensaft, Sekt und Pils, auf Rechnung der Oberbürgermeisterin, versteht sich.

Der große Ratssaal war proppevoll mit überwiegend kostümierten Närrinnen und Narren gefüllt. Bernd Lohof, Präsident des Festausschusses Bochumer Karneval, moderierte wieder die Veranstaltung. Das Programm lief über zwei Stunden, die den Feierfreudigen aber nicht zu lang war, auch nicht der Prominenz aus Politik und Verwaltung.
Mit dem Auftritt der Stadtgarde Bochum begann das närrische Programm der Bochumer Karnevalsvereine. Das zweite Bochumer Dreigestirn mit Prinz Heinz I. (Heinz Voß), Bauer Ewald I. (Ewald Müller) und Jungfrau Thomasina I. (Thomas Bausen) schmetterte dann das Lied „Jetzt geht`s los! Hier spielt die Musik!“, lautstark unterstützt von den vielen Zuschauern. Ihr Können zeigte die Jugend-Tanzgarde der Ruhrlandbühne, die von Bernd Lohof als glänzendes Beispiel für Jugendarbeit gelobt wurden. Die Stimmungssänger Sascha Becker vom MTV („Du bist meine Nr.1“, „Schatzi, schenk mir ein Foto“) und Fiete Adam von der Ruhrlandbühne („Hey, howo bleibt der Wein“) ließen stimmgewaltig die Menge schunkeln, Ronja von den Schlappen Lappen sang „Einmal Prinz zu sein“. Vom Querenburger Karnevalsverein zeigte die Gardetanzgruppe ihr Können. „Schutzmann Theo“ Kraushaar hielt noch einmal eine seiner knackigen Büttenreden. Aus Bochum-Werne rückten die Cäcilienfunken an und sangen einmal mehr ihre politisch-pointierten Lieder, in denen u. a. „Merkels Ski-Unfall, die NSA und Pofalla aufs Korn genommen wurden.
Der goldene Stadtschlüssel wurde Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz übrigens vom Bauern Ewald I. „geklaut“. Der listige Bauer schlich sich hinter die Oberbürgermeisterin und nahm ihr überraschend den goldenen Stadtschlüssel aus der Hand. Somit haben die Narren die Schlüsselgewalt übernommen.