Lebenshilfe: Ein Tag im Reitstall - nicht zu toppen
Playstation, iPad, Blueray: ganz nett. Ein Tag im Reitstall ist aber offenbar nicht zu toppen. Es gibt Dinge im Leben, die wohl niemals ihren Reiz verlieren.
Für die meisten Kinder steht der Kontakt zu Tieren ganz oben auf der Liste, er ist ein kleines Stück vom Glück. „Tiere haben auf Kinder oft einen unglaublich starken positiven Einfluss - das trifft in besonderem Maße auf Kinder mit Behinderungen zu“, erklärt Daniela Dorgau, Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes (FUD) der Lebenshilfe Witten für Kinder von 8 bis 13 Jahren.
Und wer jetzt denkt, dass hier die Mädels Schlange stehen, hat sich getäuscht. Als Allererster erscheint nämlich Celil im Bus-Shuttle, der die Kinder zum Reiterhof nach Bochum bringt. Und die Vorfreude ist ihm deutlich anzumerken. Jenny Wulf und Angela Mancini von der Lebenshilfe begleiten das Projekt und wissen, dass für die Kinder der monatliche Termin im Stall ein echter Höhepunkt ist: „Der enge Kontakt zu den Pferden, die Bewegung, die Gemeinschaft - die Kinder lieben es einfach. Und so ganz nebenbei werden soziale Kompetenzen und Motorik geschult.“
Schon die Begrüßung im TRZ, Therapie- und Reitsportzentrum, in Bochum-Harpen könnte herzlicher kaum sein.
Drei Hunde stehen schwanzwedelnd bereit und begleiten die Ankömmlinge in den Stall, wo bereits einige der Kinder, die von ihren Eltern gebracht wurden, eifrig bei der Arbeit sind: Pony Blümchen steht geduldig in der Stallgasse und lässt sich verwöhnen: Während Laura die Hufe auskratzt und Julian den Striegel schwingt, bearbeitet die kleine Maya mit Hingabe und weicher Bürste den glänzenden Schweif des freundlichen Tieres. Die Junior-Inhaberin des Reitstalls, Marina Schinnerling, gibt Hilfestellung und erklärt alle Vorgänge ganz genau.
Während die ersten Kinder nun mit Blümchen in die Reithalle gehen dürfen, bereiten die anderen Conny vor, das zweite Pony, das an diesem Tag zum Einsatz kommt. Nur Maya bleibt noch - das Putzen macht ihr einfach zu viel Spaß! Julian, gerüstet mit dem vorgeschriebenen Helm, thront in der kühlen Halle bereits auf Blümchens breitem Rücken.
Marina Schinnerling führt das Tier an der Longe und lässt den begeisterten Jungen selbst entscheiden, welche Übungen er machen möchte. Vorwärts sitzen, seitwärts, mit dem Rücken zum Pferdekopf - souverän spielt Julian das bereits Gelernte durch. Doch auch den anderen wird nicht langweilig: Celil wirft unermüdlich seinem Liebling Leo, einem großen schwarzen Hund, den Ball. „Die enge Beziehung zum Tier steht im Vordergrund“, sagt Marina Schinnerling.
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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