Höhe- und Tiefpunkte in Kalifornien: TFH-Geotechniker auf Exkursion
Golden Gate Bridge, Death Valley, Colorado River – schon für normale Touristen bietet Kalifornien unzählige einzigartige Sehenswürdigkeiten. 11 Wissenschaftler und Studierende der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola nahmen den „Golden State“ an der US-Westküste mit ganz anderen Augen wahr. Auf der Abschlussexkursion des Studiengangs Geotechnik und Angewandte Geologie Ende Juni 2012 gingen sie Natur- und Baudenkmalen (ingenieur-) geologisch auf den Grund.
An der Golden Gate Bridge beispielsweise interessierte die Bochumer vor allem die Thematik der Erdbebensicherheit - schließlich liegt San Francisco in einer der aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Nahe der kalifornischen Hauptstadt Sacramento besichtigten sie eine historische Goldmine aus den Zeiten des „Großen Goldrauschs“. Ins Extreme führten zwei Fahrten in den Yosemite Nationalpark und ins Death Valley. Am Ellery See erreichte die Exkursionsgruppe mit 2.907 m über dem Meeresspiegel den höchsten Punkt ihrer Reise – und mit 8° Celsius zugleich den kältesten.
Einen Tag später ging es dann bei 45° Celsius gleich zum geografischen Tiefpunkt, der Badwater Senke im Death Valley auf 85,5 m unter dem Meeresspiegel und damit zur tiefsten Stelle Nordamerikas. Die weitere Reise führte zum Hoover Dam in der Nähe von Las Vegas, der zu ihrer Erbauungszeit größten Talsperre der Erde. Im südkalifornischen Lucerne Valley besichtigten die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure den Calciumcarbonat-Tagebau des Weltkonzerns Omya und das Zementwerk der Mitsubishi Cement Corporation.
Zum Abschluss ihres Kalifornien-Aufenthalts nahmen Exkursionsleiter Professor Dr. Frank Otto und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Sigrun Pawelczyk sowie der Lehrbeauftragte Jürgen Kanitz in Los Angeles am 12. International Symposium on Environmental Geotechnology, Energy and Global Sustainable Development (Internationales Symposium Umweltgeotechnik, Energie und globale nachhaltige Entwicklung) der International Society for Environmental Geotechnology (ISEG; Internationale Gesellschaft für Umweltgeotechnik) teil. Otto und Pawelczyk präsentierten den internationalen Fachkollegen ihre Forschungsarbeit zum Gebäudeschutz vor Ausgasungen.
Diese Thematik nimmt bezogen auf die Gase Methan (aus Bergbau und Hausmülldeponien), Kohlendioxid (Tiefe Geothermie) und Radon (natürliche Ausgasungen z. B. in Süd- und Ostdeutschland aber auch in Moskau) weltweit an Bedeutung zu. Als zweiten Forschungsschwerpunkt stellten Kanitz und Otto ihre Arbeiten zur Aerobisierung (Prozessbeschleunigung des Abbaus organischer Abfälle) alter Hausmülldeponien vor. Die Aerobisierung ist ein erster Schritt auf dem Weg zum „Urban Mining“, der zukünftigen Rohstoffrückgewinnung aus alten Mülldeponien
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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