DRK-Katastrophenschützer im Einsatz
Hilfe, wann immer sie gebraucht wird
In Deutschland gibt es ein gut ausgebautes Hilfeleistungssystem aus Feuerwehr und Rettungsdienst, das den alltäglichen Anforderungen gut gewachsen ist. Doch was ist, wenn die Aufgaben plötzlich über das alltägliche Maß hinausgehen? Katastrophen wie Stürme, Hochwasser und Erdbeben bedrohen den Menschen seit langem. Doch auch beim Fund von Fliegerbomben, wenn Evakuierungen notwendig werden, bei langanhaltenden Stromausfällen oder anderen Katastrophen und Unglücken brauchen wir zusätzliche Hilfe - dann kommt der Katastrophenschutz zum Einsatz.
Man wünscht sich natürlich eigentlich, sie niemals zu brauchen, ist über ihre Arbeit jedoch froh, wenn der Notfall eintritt: die ehrenamtliche Einsatzkräfte der DRK-Einsatzeinheit aus Wattenscheid sind unabdingbar für das Gemeinwohl der Stadt, denn sie stellen den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz sicher.
Mehr Einsatzkräfte erforderlich
„Das Rückgrat bilden dabei die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die ein effizienter Bevölkerungsschutz nicht zu leisten wäre“, so Kreisrotkreuzleiter Dominik Meyer. „Auch wir konnten aus verschiedensten Katastrophen hier in Deutschland in den vergangenen Jahren viel lernen. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass wir die Anzahl der Einsatzkräfte in unserem Kreisverband nochmals erhöhen müssen und wollen“, so Dominik Meyer weiter. „Denn die Einsatzlagen werden in den letzten Jahren immer häufiger und die Behörden schalten den Katastrophenschutz vermehrt ein. Dies kann die Unterstützung bei Evakuierungen und den Betrieb von Betreuungsstellen für die
Betroffenen oder auch die Unterstützung des Regelrettungsdienstes durch den zusätzlichen Einsatz von Krankentransportwagen sein, wie es erst letzte Woche noch geschehen war.“
Expertise in verschiedenen Bereichen
Organisiert ist die Wattenscheider Einsatzeinheit in einzelnen Fachbereiche. „So sind unsere Helferinnen und Helfer Spezialisten in den Bereichen Sanitätsdienst, Technik und Sicherheit, Betreuung und Kommunikation/Führung“, erläutert der stv. Kreisrotkreuzleiter Jens Ebert die Besetzung der DRK-Einsatzeinheit. „Insgesamt hat die Einheit eine Mannschaftsstärke von 33 Personen, die wir mindestens doppelt besetzt haben, um im Einsatzfall ausreichend Einsatzkräfte
aussenden zu können. In all diesen Bereichen suchen wir aber immer auch noch Menschen, die im Fall der Fälle bereit sind, sich für ihre Mitmenschen zu engagieren.“
Ehrenamtliche im Einsatz
Sollte es bei einer großen Schadenlage, wie zum Beispiel einem schweren Verkehrsunfall oder einem größeren Brand zu vielen Verletzten und Erkrankten kommen, kümmern sich die ehrenamtlichen Helfer des Sanitätsdienstes im Katastrophenschutz. Gemeinsam mit dem "normalen" Rettungsdienst oder der Feuerwehr bauen sie beispielweise einen mobilen Behandlungsplatz auf, leiten medizinische Erstmaßnahmen ein und unterstützen bei dem Transport der Verletzten in die Krankenhäuser. Zum Glück werden in einem Einsatz nicht immer Menschen verletzt. Aber auch
Personen, die keine medizinische Versorgung benötigen, können von einem Ereignis betroffen sein, zum Beispiel wenn sie sicherheitshalber für einige Zeit ihre Wohnung verlassen müssen. Hier hilft der Betreuungsdienst. Die dort engagierten Einsatzkräfte stellen zum Beispiel bei einer Evakuierung aufgrund eines großen Brandes die Versorgung in Betreuungsstellen sicher. Sie übernehmen die Zubereitung und Verteilung von Speisen und Getränken, das Einrichten von Betreuungsstellen oder haben einfach nur ein offenes Ohr für die Sorgen der Betroffenen.
Zahlreiche Ausbildungen im Angebot
Für derlei Einsätze werden auch zahlreiche Ausbildungen angeboten und teilweise vom Land NRW finanziert. Ob die Ausbildung zum Rettungshelfer oder –sanitäter oder der C!-Führerschein für die großen Einsatzfahrzeuge. „Ergänzt zu dem Erlernten, dass man wohl die sogenannten Social Skills nennt und die man beim Roten Kreuz zusätzlich für sich persönlich mit auf den Lebensweg nehmen kann“, sind sich beide Rotkreuzler einig.
"Menschen wirklich helfen"
Knapp 80 Menschen arbeiten im Kreisverband ehrenamtlich im Katastrophenschutz. Zwei davon sind auch Dominik Meyer und Jens Ebert. „Unzählige Stunden für Ausbildung, Übungen und Einsätze stehen dem befriedigenden Gefühl gegenüber, Menschen wirklich helfen zu können“, erklärt Jens Ebert seine Motivation. „Dies hat auch dazu geführt, dass ich durch den Einstieg in die Einsatzeinheit vor vielen Jahren mich auch beruflich in diese Richtung entwickelt habe und mittlerweile seit über 20 Jahren als Rettungssanitäter meine hauptberufliche Heimat auch beim DRK gefunden habe, dies allerdings in Schwelm. Mein Ehrenamt führe ich in Wattenscheid aus.“
Dies betrifft dann natürlich nicht nur die Einsätze im Katastrophenschutz, sondern auch die vielen Sanitätsdienste bei Veranstaltungen. Heimspiele der SG Wattenscheid 09 in der heimischen Lohrheide, den Karnevalsumzügen, aber eben auch Bundesligaspiele im der Veltins-Arena Auf Schalke, dem Westfalenstadion in Dortmund oder dem Bochumer Ruhrstadion. „Das Schöne ist einfach, dass man seine Fähigkeiten einsetzen kann, um zu helfen. Dafür lohnen sich auch die
vielen Wochenenden, die man mit Ausbildungen und Schulungen verbringt", weiß auch Dominik Meyer. „Man sieht einfach auch viele gute Acts bei Konzerten oder Open Air-Veranstaltungen. Wir waren in 2022 bei den Rolling Stones, Ed Sheeran und PUR and Friends in Gelsenkirchen im Einsatz, Sarah Connor im Westfalenpark oder den Toten Hosen in Minden in die Sanitätsdienste eingebunden. Das macht dann auch einfach mal Spaß trotz der Arbeit.“
DRK-Familie
Auch privat entwickeln sich in der Rotkreuzgemeinschaft mitunter enge Verbindungen. Wenn man so viel Freizeit gemeinsam verbringt, wächst man natürlich auch privat zusammen, erzählt Jens Ebert: „Ich würde schon sagen, das ist ein bisschen wie Familie.“ Und ganz oft sitzen sie nach dem Training, Ausbildung oder den Sanitätseinsätzen auch noch zusammen zum Quatschen im eigens umgebauten Gruppenraum im DRK-Zentrum in Wattenscheid.
Manchmal wird dann auch über die gemeinsamen Einsätze bei Evakuierungen oder der Fluthilfe in 2021 gesprochen Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in Herne und der Stadt Bochum funktioniert hier absolut reibungslos, ergänzt Dominik Meyer: „Die wissen, was wir können und alarmieren uns im Fall der Fälle mittlerweile häufiger. In 2021 waren es insgesamt 24 Einsätze und auch in 2022 waren wir schon 12 Mal im Rahmen des Katastrophenschutzes behördlich
angefordert. Und auch wenn, im Falle einer solchen Alarmierung, die beiden Rotkreuzler gerade beim Grillen sitzen oder auf dem Sofa liegen und lesen - sie stellen die Benachrichtigung vom Katastrophenschutz nie leise und machen sich sofort auf den Weg. Um Menschen zu helfen, wann immer Hilfe gebraucht wird.
Wer Interesse ein einem Mitwirken im Katastrophenschutz hat, einfach mal bei den Ausbildungsabenden vorbeischauen und hineinschnuppern will, ist stets willkommen. Einfach eine Mail an: meyer@drk-wattenscheid.de senden oder unter Tel.: 02327-87017 beim DRK seine Kontaktdaten hinterlassen.
Autor:Patricia Porwol aus Bochum |
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