„Endlich ein richtiger Job“

Napoleon Nikomanis auf dem mit Fördermitteln finanzierten neuen Radlader. | Foto: Privat
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Napoleon Nikomanis hat es als einer der ersten Beschäftigten der Werkstatt Constantin, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, geschafft, einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Seit 1. April arbeitet er als Friedhofsarbeiter auf dem Evangelischen Friedhof in Langendreer.

In das Team aus fünf Kollegen auf dem 7,5-Hektar-Gelände hat der 26-Jährige sich gut eingearbeitet. Die Arbeit gebe ihm ein „gutes Gefühl“. „Ich bin zufrieden, jetzt“, sagt Napoleon Nikomanis.
Seit Oktober 2004 arbeitete Nikomanis in der Wäscherei der Werkstatt Constantin, hatte aber den drängenden Wunsch einen „richtigen Job“ außerhalb der Werkstatt zu finden. Seitdem absolvierte er verschiedene Praktika, unter anderem im Lebensmittelhandel, bis sich im April 2008 ein Praktikum auf dem Ev. Friedhof Langendreer ergab. Seitdem arbeitete Napoleon Nikomanis dort auf einem sogenannten „Außenarbeitsplatz“. Das heißt er tauschte  das Arbeitsumfeld der Werkstatt mit den Kollegen des Friedhofsbetriebes vor Ort, blieb aber weiterhin über die Werkstatt Constantin versichert.
„Die Arbeit unter Realbedingungen testen“, nennt Christian Dorp diese Phase. Er ist Integrationsassistent in der Werkstatt Constantin und hat gemeinsam mit Reinhard Joswig vom Integrationsfachdienst (ifd) Möglichkeiten für Napoleon Nikomanis – und andere Menschen mit Behinderung – gesucht, um ein Praktikum oder bestenfalls ein  sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln.
In der Werkstatt Constantin gibt es zwei Integrationsassistenten, die Beschäftigte mit Behinderung, die außerhalb der Werkstatt arbeiten möchten, über Anforderungen und Möglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt aufklären und mit jedem eine realistische Berufsperspektive erarbeiten. Der erste Schritt aus der Werkstatt heraus – bei dem dann ebenfalls der Integrationsfachdienst (ifd) unterstützt und begleitet – ist  ein Praktikum, der nächste ein Außenarbeitsplatz, der letzte eine Anstellung direkt im Betrieb. Napoleon Nikomanis ist einer der ersten Beschäftigten aus der Werkstatt Constantin, der diesen Schritt  auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft hat.
Finanziell wird der Friedhof Langendreer für die Arbeitsplatzausstattung und für fünf Jahre über ein Förderprogramm für die Eingliederung von Werkstattbeschäftigten gefördert und kann als Arbeitgeber weiterhin auf die Beratung von Werkstatt und Integrationsfachdienst setzen. „Menschen mit Behinderung sind leistungsfähig und hoch motiviert“, erläutert Reinhard Joswig. Der gelernte Schlosser und studierte Sozialarbeiter betreut und begleitet beim Integrationsfachdienst (ifd) 20 Klienten aus vier Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Bochum und Herne.
Napoleon Nikomanis hat mit seiner freundlich-anpackenden Art schnell Anschluss bei den Kollegen in Langendreer gefunden.  Zu seinen Aufgaben gehören Erd- und Pflanzarbeiten, Grabpflege und Wege und Rabatten sauber zu halten. „Ein fester Arbeitsvertrag ist doch eine sichere Sache“, sagt er erleichtert.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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