Geschichten und Geschichte aus Bochum-Nord
Die Buchhandlung Endemann in Gerthe 1950-1985

Herr Lippa vor der Bücherei Endemann ca. 1950 | Foto: Dr. Michael Lippa
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  • Herr Lippa vor der Bücherei Endemann ca. 1950
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Im April jeweils zum Schulbeginn ab den 1950er Jahren gab es in der Buchhandlung Endemann am Castroper Hellweg 410 ein großes Gedränge. Die Schüler und Schülerinnen aller Gerther Schulen bestellten und holten ihre neuen Schulbücher ab.

Die neue Buchhandlung Endemann 1950 | Foto: Dr. Michael Lippa
  • Die neue Buchhandlung Endemann 1950
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Werbung in der HvK Schülerzeitung TANGENTE 1965 | Foto: Rolf Dieter Sebastian
  • Werbung in der HvK Schülerzeitung TANGENTE 1965
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Normalerweise wurden die benutzen Bücher des Vorjahres an die unteren Klassen abgegeben. Aber es waren nicht immer genügend gut erhaltene Bücher vorhanden, die Schulklassen wurden stärker oder es wurde eine neue Auflage herausgegeben.

Ich selbst war ab 1955 Schüler auf der Heinrichschule.

Heinrichschule 1938 | Foto: Sammlung Kivelitz
  • Heinrichschule 1938
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Klasse 1 der Heinrichschule Gerthe mit Lehrer Glusa 1955
  • Klasse 1 der Heinrichschule Gerthe mit Lehrer Glusa 1955
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Cristian-Andersen-Schule (Heinrichschule)
  • Cristian-Andersen-Schule (Heinrichschule)
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Cristian-Andersen-Schule (Heinrichschule)

Unser Haus des Lernens
  • Cristian-Andersen-Schule (Heinrichschule)

    Unser Haus des Lernens

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Ob wir die Bestellungen vor den Ferien aufgegeben haben oder nach Schulbeginn weiß ich leider nicht mehr. Einige Bücher wurden direkt von der Schule bestellt und mussten nur abgeholt werden. Für andere hatten wir einen Bestellzettel. Auch ob und wie die Lernmittelfreiheit schon vorhanden war, weiß ich nicht. Geld spielte damals für mich noch keine Rolle, denn ich hatte keins.

In der Buchhandlung selbst war anscheinend nur die Frau Lippa tätig. Wie sie es geschafft hat, in diesem kleinen Laden alles zu ordnen und zu finden, ist mir immer noch ein Rätsel. Ich kann mich an riesige Buchstapel und viele Pakete erinnern. Dazu ständig 10-20 ungeduldig Wartende.

Frau Lippa und diese Buchhandlung waren jahrelang eine Institution, wir durften anfangs auch nicht woanders bestellen oder abholen.

Im Rahmen des Gesprächskreises „Geschichten und Geschichte aus Bochum-Nord“ und der Zeitreise Gerthe habe ich Kontakt aufgenommen zu Michael Lippa, den Sohn von Frau Lippa. Er hat auch noch eine Schwester.

Michael Lippa war Lehrer auf dem Heinrich-von-Kleist Gymnasium in Bochum-Gerthe, kurz HvK,
und hat mir dankensweise einige Fotos und einige Infos geschickt, die ich hier nachfolgend verwenden darf:

Als Anlage sende ich dir Fotos der Buchhandlung meines Vaters, die er mit Bekannten selbst gebaut und 1950 eröffnet hat. Mein Vater steht davor.

Herr Lippa vor der Bücherei Endemann ca. 1950 | Foto: Dr. Michael Lippa
  • Herr Lippa vor der Bücherei Endemann ca. 1950
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Herr Lippa in der neuen Buchhandlung Endemann ca. 1950 | Foto: Dr. Michael Lippa
  • Herr Lippa in der neuen Buchhandlung Endemann ca. 1950
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Vorher war in dem Haus auf dem Castroper Hellweg schräg gegenüber der heutigen Esso-Tankstelle die "Buchhandlung", denn Tapeten und Farben Borgmann hatten einen kleinen Teil ihres Geschäfts für die Bücher meines Vaters freigeräumt. Das muss etwa von 1946 bis 1950 gewesen sein.
Hier ist der Teil des Tapetengeschäfts Borgmann unten am Castroper Hellweg mit meinen Eltern, schätzungsweise 1948.

Frau und Herr Lippa ca. 1948 vor dem Provisorium Endemann bei Tapeten und Farben Borgmann, Castroper Hellweg 380 | Foto: Dr. Michael Lippa
  • Frau und Herr Lippa ca. 1948 vor dem Provisorium Endemann bei Tapeten und Farben Borgmann, Castroper Hellweg 380
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Diess Bild zeigt meine Mutter beim Ausverkauf 1985.

Frau Lippa beim Räumungsverkauf 1985 | Foto: Dr. Michael Lippa
  • Frau Lippa beim Räumungsverkauf 1985
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Das Geschäft hieß "Endemann", da im 19. Jh. eine Buchdruckerei und Buchhandlung dieses Namens im Münsterland gegründet wurde, ich meine mich an Dülmen zu erinnern.
Die müssen schon lange vor dem Krieg eine Filiale in Gerthe gehabt haben und mein Vater hat die ca. 1948 gekauft.
Es war aber nur ein Haufen Trümmer, vielleicht an der Stelle des späteren Ladens. Deshalb ist der Name Endemann geblieben. Genaue Unterlagen dazu gibt es wohl nicht.

Auf der Ecke Schwerinstraße / Castroper Hellweg 414 stand das Fachwerkhaus von Doktor Hubrich.

Castroper Hellweg 414-410

Dr. Hubrich, Milchbauer Droste, Buchhandlung Endemann | Foto: Sammlung Kivelitz
  • Castroper Hellweg 414-410

    Dr. Hubrich, Milchbauer Droste, Buchhandlung Endemann

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Danach, etwas zurückgesetzt und versteckt, unser Milchbauer Droste. Dann erst kam die Buchhandlung.

Haus Dr. Hubrich und Bücherei Endemann | Foto: Sammlung Kivelitz
  • Haus Dr. Hubrich und Bücherei Endemann
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Hinter der Buchhandlung war ja ein kleiner Garten. Darin waren öfters auch einige ältere Jungs, wahrscheinlich nach der Schule, von der HvK. Zwei von ihnen haben ja auch viel über die Gerther Geschichte geschrieben, Gerd Kivelitz und Theo Droste.

Hier die Buchhandlung kurz vor dem Abbruch.

Buchhandlung Endemann kurz vor dem Abriss | Foto: Sammlung Kivelitz
  • Buchhandlung Endemann kurz vor dem Abriss
  • Foto: Sammlung Kivelitz
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So sieht es jetzt an dieser Stelle aus.

Castroper Hellweg 414-410 
Einweihung des Mural-Global Wandbildes 2016
  • Castroper Hellweg 414-410
    Einweihung des Mural-Global Wandbildes 2016
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Ich habe mein erstes Lesebuch hervorgesucht und einige Fotos gemacht.

Mein erstes Lesebuch 1956

Die fröhliche Schar
  • Mein erstes Lesebuch 1956

    Die fröhliche Schar

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"Die fröhliche Schar" 1950
  • "Die fröhliche Schar" 1950
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Die fröhliche Schar“ wurde 1950 herausgegeben und war das Lesebuch für evangelische Schulen ab der 2. Klasse.

aus "Die fröhliche Schar" 1950
  • aus "Die fröhliche Schar" 1950
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aus "Die fröhliche Schar" 1950
  • aus "Die fröhliche Schar" 1950
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aus "Die fröhliche Schar" 1950
  • aus "Die fröhliche Schar" 1950
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Katholische Schulen hatten dann wohl damals andere Lesebücher.
Anscheinend wurde aber bei den Lesebüchern nicht noch weiter nach Jungen und Mädchen unterschieden.

Falls Sie Interesse haben, auch Ihre Geschichten zu erzählen oder
einfach nur zuhören wollen, gibt es die Gelegenheit einmal im Monat im

Gesprächskreis „Geschichten und Geschichte aus Bochum-Nord
Jeden letzten Donnerstag im Monat 17:00-19:00
bei Gerthi-Cool, Turnstraße 3, direkt am Markt
oder bei Bedarf in der
Christopherus Schule, Gerther Straße 31, 44805 Bochum-Gerthe

Autor:

Klaus Gesk aus Bochum

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