Depression, Schauspiel und Kreativität: Raus aus dem Herbst-Blues!

Das Ergebnis einer ungewöhnlichen Kooperation zwischen Schauspielhaus Bochum und Bochumer Bündnis gegen Depression wird am kommenden Samstag, 17.11.12 von 16.00 – 19.00 Uhr im Theater Unten zu sehen sein.
Unter dem Motto „Raus aus dem Herbst-Blues!“ werden Schauspieler, Ärzte, Heilpraktiker, Studenten und Betroffene der Erkrankung "Depression" drei Stunden lang aus verschiedenen Perspektiven zu Leibe rücken.

Entstanden war die Idee vor vielen Monaten in einer Sitzung des Vereins. Angesichts eigener positiver Erfahrungen Anfang 2009 auf der Bühne des Melanchtonsaals als damaliger Spielstätte des
Jungen Schauspielhauses ließ der Gedanke nicht mehr los, Betroffenen einen Schauspielkontakt zu ermöglichen.
Die von der Theaterpädagogin Sandra Anklam mit Patienten der LWL-Klinik inszenierten Auftritte der Folgejahre, die auf große Resonanz stießen, ließen fast schon neidisch werden, weil sich "nur" stationären Patienten einer psychiatrischen Klinik eine solche Möglichkeit anbot.
Was nach eigenem Empfinden fehlte, war ein vergleichbar kreatives Angebot für Erkrankte, die außerhalb der Psychiatrie im Alltagsleben stehen und zu therapeutischen Zwecken gern Theaterspielen würden.

Wäre es nicht möglich, an das Schauspielhaus heranzutreten und nachzufragen, ob sich etwas in dieser Richtung in den Spielplan integrieren ließe?, so lautete die Frage in die Runde.
Es war Prof. Juckel, Ärztlicher Direktor der Klinik, der den Vorschlag ohne Zögern aufnahm und den Kontakt herstellte. Das Schauspielhaus war aufgeschlossen.
Auch wenn ein ganzer Kurs nicht möglich war, so war man gern bereit, der Depression einen Nachmittag zu widmen. Der November wurde angepeilt, gemeinsam überlegt, wer welchen Part durchführen kann und wie man ein Programm gestalten kann, das die Erkrankung darstellt und sich ihr gleichermaßen gegenüberstellt.

Sieben Akteure aus dem Bündnis gegen Depression und drei Schauspieler des Schauspielhauses werden am Samstagnachmittag drei Stunden lang beleuchten, wie sich die Erkrankung anfühlt, wie der Weg in die Behandlung aussieht, wie ein kreativer Umgang möglich ist und wie man sich ihr heiter nähern kann, um dem Herbst-Blues, dem Burn-out und der Depression den Nährboden zu nehmen.

Die Führung durch das musikalisch begleitete Programm wird Chefdramaturg Thomas Laue selber übernehmen, in dessen Händen auch die Programmzusammenstellung liegt.

Im Bündnis gegen Depression ist man sehr gespannt auf diesen bunten Nachmittag voller Überraschungen, auf die noch unbekannten Inhalte und auf die individuellen kreativen Fähigkeiten der Mitglieder. Und natürlich auf die Resonanz in der Bevölkerung.

http://www.schauspielhausbochum.de/de_DE/calendar/detail/11053306

Autor:

Sabine Schemmann aus Bochum

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