Am 28. März startet zum zweiten Mal der stadtweite Frühjahrsputz
Bochum macht sauber
Nach der Premiere im letzten Jahr gibt es am Samstag, 28. März, eine Neuauflage des großen Frühjahrs-Stadtputzes in ganz Bochum. Jeder ist eingeladen, mitzumachen - Jung und Alt, als Einzelperson oder gleich als ganzer Verein. Nach mehr als 8.000 Teilnehmern im letzten Jahr soll in diesem Jahr die 10.000er-Marke geknackt werden. "Wir sind optimistisch, das das gelingen wird", blickt Jörn Denhardt, Pressesprecher der Umwelt-Service Bochum GmbH, die die große Aufräumaktion auch in diesem Jahr wieder koordiniert.
"Bis zum 13. März kann man sich anmelden", erläutert USB-Geschäftsführer Chris-tian Kley. "Das ist vor allem für größere Gruppen wichtig, damit wir die Einsätze vernünftig koordinieren können. Aber natürlich nehmen wir auch danach noch Anmeldungen entgegen - für Einzelpersonen finden wir immer noch ein Plätzchen."
Interaktive Karte zeigt Sammelgebiete
Jede Gruppe kann sich aussuchen, wo sie gerne sammeln möchte, im eigenen Stadtteil oder im Umfeld um die eigene Schule. Unter: https://www.usb-bochum.de/stadtputz/ findet sich eine interaktive Karte, auf der man sehen kann, wo bereits Frühjahrsputz-Aktionen stattfinden.
Im letzten Jahr hatte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zum ersten Mal zu einem stadtweiten gemeinsamen Frühjahrsputz als Teil des städtischen Programms zur Stadtraumpflege aufgerufen. "Eine ähnliche Aktion gab es schon einmal in den 1990er Jahren, danach fanden aber kontinuierlich in den Stadtteilen Frühjahrsputz-Aktionen statt", so Kley. "Inzwischen hat die Politik die Bedeutung erkannt."
Denn die Bürger, da ist Kley überzeugt, wollen einen Beitrag dazu leisten, dass "ihre" Stadt sauberer und lebenswerter werde. "Dreck ist etwas, was jeden von uns stört." Ihn gemeinsam an so einem Aktionstag wegzumachen, das sei eine gesellschaftliche Klammer. So waren im letzten Jahr die unterschiedlichsten Gruppen mit dabei - von Kindergärten bis zu Kirchengemeinden und Sportvereinen, Moscheevereine genau so wie die jüdische Gemeinde, die extra einen Tag früher gesammelt hat, um nicht mit dem Schabbat in Konflikt zu geraten. Das Gemeinschaftsgefühl an so einem Tag sei ein wichtiger Aspekt.
Der USB setzt bei der Stadtputz-Aktion auf das Engagement der Bürger - auch über den Tag hinaus: "Wer dabei mitmacht, der schmeißt selbst nichts weg", ist Christian Kley überzeugt. Und er setzt vor allem auf den Multiplikatoren-Effekt: Wer am 28. März den Dreck wegräumt, den andere hinterlassen haben, der werde auch im Alltag verstärkt darauf achten, dass Dinge nicht einfach achtlos weggeworfen werden.
Obwohl es ja beim Frühjahrsputz die Bürger sind, die Ordnung schaffen, ist der Aktionstag für den USB trotzdem eine Herausforderung - bei der Organisation im Vorfeld genauso wie am Tag selbst, wo der Entsorger mit Mann und Maus im Einsatz ist. "Natürlich auch der Vorstand und die Abteilungsleiter", betont Kley. Die gefüllten Säcke sollen möglichst noch am gleichen Tag abgeholt werden. Die Mülldetektive sind an diesem Tag ebenso im Einsatz wie der Umweltbrummi, falls irgendwo Problemabfälle entdeckt werden.
"Bei der Premiere im letzten Jahr wussten wir noch nicht, was auf uns zukommt, da sind wir ziemlich blauäugig in manche Sachen rein gegangen", lacht Jörn Denhardt. "Doch aus den Erfahrungen haben wir gelernt." So gab es im letzten Jahr pro Teilnehmer viel zu viele Müllsäcke. "Wir haben rund 15.500 Säcke ausgegeben - drei pro Erwachsenem. Diesmal haben wir das auf zwei reduziert." Außerdem werde in diesem Jahr mit den einzelnen Gruppen besser ein Ablagepunkt für das Sammelgut festgelegt, damit die Säcke später von den USB-Mitarbeitern auch ohne große Suchaktion gefunden werden können. "Im letzten Jahr haben unsere Kollegen noch mit großen Exel-Tabellen auf den Knien da gesessen; in diesem Jahr hat uns unsere EDV ein Programm geschrieben, das das Ganze vereinfacht."
2019 wurden beim Stadtputz 45 Tonnen Müll gesammelt
Im letzten Jahr kamen beim Stadtputz rund 45 Tonnen Müll zusammen - neben den erwartbaren Verpackungs- und Plastikabfällen auch einige Brieftaschen, eine Pistole und sogar eine Prothese. "Ich war mit einer Gruppe der Sparkasse unterwegs und ausgerechnet wir haben einen 20-Euro-Schein gefunden", erinnert sich Kley lachend. Ob er sich wünscht, dass diesmal noch mehr zusammenkommt? "Das wäre ja ein schlechtes Zeichen und hieße, dass unsere Stadt dreckiger geworden ist. Besser wären mehr Teilnehmer als beim letzten Mal und dafür weniger Müll."
Zum Abschluss der Stadtputz-Aktion gibt es auch diesmal eine gemeinsame Abschlussveranstaltung auf dem Rathaus-Vorplatz. Teilnehmer erhalten ein Armbändchen, mit dem sie an diesem Tag kostenlos den ÖPNV nutzen können. Geboten werden ein Imbiss, Getränke und ein kleines Showprogramm. Und auch OB Eiskirch wird dabei sein, um sich bei den Teilnehmern zu bedanken. Als Dankeschön erhält jeder Teilnehmer auch einen Gutschein für rabattierte VfL-Tickets.
Angst vor einer Absage der Veranstaltung durch den Corona-Virus hat Christian Kley nicht: "Man ist an der frischen Luft und bewegt sich - da tut man seinem Körper eher was Gutes."
Infos
- Unter: www.usb-bochum.de/stadtputz gibt es Anmeldeformulare sowie alle Informationen rund um diesen Tag.
- Anmeldeschluss ist der 13. März.
- Nachmeldungen sind (mit Einschränkungen) auch später noch möglich.
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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