Alternativer Gebärraum fördert natürliche Geburten
Be-Up-Studie: Klinikvertreter tagen im Augusta
Zum dritten Treffen im Rahmen der Be-Up-Studie begrüßte am Samstag, 15. Februar 2020, Benedikt Gottschlich, der Leitende Arzt der Augusta Geburtshilfe, mehr als 20 Vertreterinnen und Vertreter der 17 teilnehmenden Geburtskliniken aus ganz Deutschland ganz herzlich im Augusta.
Fachlicher Austausch von Hebammen und Ärzten und Ärztinnen zur Umsetzung der klinischen Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ und interaktive Diskussionen standen im Zentrum des Treffens. Die Teilnehmenden benannten Herausforderungen und entwickelten Strategien zu deren Bewältigung.
In der Be-Up Studie ist der alternative Gebärraum so eingerichtet, dass es für Gebärende leichter ist, während der Geburt unterschiedliche Körperhaltungen und Positionen einzunehmen und sich zu bewegen. Der alternative Gebärraum ist mit zusätzlichen Angeboten ausgestattet: Die Schwangeren finden eine hohe Matratze und eine Bodenmatte mit mobilen Schaumstoffelementen, auf denen sie sich während der Wehen abstützen, anlehnen oder setzen können. Auch können Naturfilme und Musik abgespielt werden, um die Wehen gut zu bewältigen. Ebenso stehen Snacks und heiße und kalte Getränke bereit, zu der die Frau selbst Zugang hat.
Die Be-Up Studie stützt sich auf bereits existierende Forschungsergebnisse, dass unterschiedliche aufrechte Körperhaltungen während der Wehen und der Geburt die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine vaginale Geburt zu erleben. Ziel der Studie ist es zu evaluieren, ob mehr Frauen eine vaginale Geburt erleben und die Kaiserschnittrate damit weiter gesenkt werden kann.
Auch in den Augusta Kliniken in Bochum können gesunde schwangere Frauen teilnehmen, die sich eine natürliche Geburt wünschen, deren Kind zum Ende der Schwangerschaft mit dem Kopf nach unten liegt und die sich in der Frauenklinik zur Geburt anmelden. Alle Frauen, die sich für eine Studienteilnahme interessieren, müssen jedoch beachten, dass natürliche Geburten nicht planbar sind. Sollte der alternative Gebärraum zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits belegt sein, kann dieser nicht beansprucht werden. Die natürliche Geburt kann dann, wie geplant in einem anderen Kreißsaal, aber ohne Studienteilnahme erfolgen.
Bis Ende 2019 haben die Augusta Kliniken bereits 233 Frauen für die Teilnahme an der Be-Up-Studie gewinnen können.
Die Studie "Be-Up: Geburt aktiv" wird von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum durchgeführt. Die Studienleitung hat Frau Dr. Gertrud M. Ayerle, deren Stellvertretung sind Frau Prof. Dr. Rainhild Schäfers (hsg Bochum) und OA Dr. med. Gregor Seliger (Universitätsklinikum Halle [Saale], Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin). Bis 2021 können insgesamt 3.800 Frauen deutschlandweit an der Studie teilnehmen.
Info:
Weitere Informationen zur Studie können auf der Studien-Website unter www.be-up-studie.de abgerufen werden. Weitere Informationen rund um die Geburt und zur Studienteilnahme im Augusta Bochum erhalten Sie hier: https://www.augusta-kliniken.de/fachgebiete/bochum-mitte/geburtshilfe.html
Autor:Eberhard Franken aus Bochum |
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