30 Jahre Engagement für Betroffene
Alzheimer Gesellschaft feiert Jubiläum
Die Alzheimer Gesellschaft in Bochum feierte ihr 30-jähriges Jubiläum mit Gründern, Mitarbeitern, Ehrenamtlichen, Betroffenen und Freunden des Vereins. Drei Jahrzehnte arbeiten sie erfolgreich haupt- und ehrenamtlich in Bochum.
Die Feierlichkeiten fanden im Matthäushaus in Bochum-Weitmar statt. Das Rahmenprogramm bildeten wertschätzende Grußworte von Prof. René Thyrian für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Dr. Peter Pick, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Alzheimer Gesellschaften NRW, Gaby Schäfer, Bürgermeisterin der Stadt Bochum und Rede-Beiträge der Vorstandsvorsitzenden Christel Schulz, sowie Jutta Meder, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft. Die Festveranstaltung wurde moderiert von Prof. Sabine Kühnert, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe.
Bunter Nachmittag
Eine besondere Ehrung wurde der Vorstandsvorsitzenden der Alzheimer Gesellschaft Bochum zuteil: Christel Schulz, langjährige hauptamtliche Mitarbeiterin und heute ehrenamtlich im Vorstand des Vereins tätig, erhielt für ihr langjähriges Engagement die silberne Medaille der Stadt Bochum, überreicht durch Bürgermeisterin Gaby Schäfer. Musikalisch wurde das Programm untermalt von dem Gitarristen Dieter Behr, dem Chor der Alzheimer Gesellschaft und dem Flöten-Ensemble „Orlandi“ um Ortrud Malmendier. Für einen humoristischen Auftritt sorgte die Kabarettistin „Wally die Putzfrau aus Bochum“.
„Wir haben zu einer gemeinsamen Kaffee- und Kuchentafel geladen und uns gefreut, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind“, sagt Geschäftsführerin Jutta Meder, "30 Jahre zusammen arbeiten bedeutet auch viele Freundschaften geschlossen zu haben und viele Erinnerungen geteilt“, freut sich Meder.
Unter den Gästen waren auch viele Betroffene mit ihren Angehörigen und Ehrenamtliche. Alle gemeinsam freuten sich, über das Wiedersehen und tauschten ihre über die vielen Jahre gesammelten Erfahrungen aus oder schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen
Kontakte mit Betroffenen und Angehörigen
„Für uns ist es schön, auch viele alte Bekannte wieder zu treffen“, bemerkt Meder. „Zu manchen Angehörigen haben wir auch noch Kontakt, wenn der Partner oder die Partnerin uns nicht mehr brauchen. Geteiltes Leid ist einfach halbes Leid“, weiß die Bochumerin.
Im November 1992 gründete eine kleine Gruppe von Angehörigen und professionellen Fachkräften die Alzheimer Gesellschaft Bochum. Vor allem Angehörige wollten sich seinerzeit nicht damit zufriedengeben, dass Demenz überwiegend aus medizinischer Perspektive diskutiert wurde. Was bei der Gründung 1992 galt, gilt auch noch heute: Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen brauchen Unterstützung und Entlastung. Und diese Unterstützung bedarf einer ganzheitlichen Perspektive aus Medizin, Pflege und sozialer Arbeit. Denn es gilt, Menschen mit Demenz ein aktives Leben mit Demenz und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Der Verein wächst
1997 fand der Umzug in die Räumlichkeiten an der Universitätsstraße 77 in Bochum-Mitte statt. „Hier wurden 2002 zwei Wohnungen zusammengelegt, weil die Kapazitäten einfach nicht mehr ausreichten, dem großen Zulauf und unserem Angebot gerecht zu werden“, erinnert sich Meder. Die Alzheimer Gesellschaft Bochum hat über die Jahre viele neue Ideen und Projekte erfolgreich umgesetzt. Sie hat frühzeitig Betreuungsgruppen, eingerichtet, das Tanz- und FitnessKaffee angeboten, Theaterveranstaltungen organisiert und Gottesdienste für an Demenz Erkrankte gestaltet. Und es ist der Alzheimer Gesellschaft Bochum gelungen, einen Teil der Finanzierung der psychosozialen Beratung über eine Fallpauschale zu sichern.
Blick in die Zukunft
Der Verein hat sich in der Vergangenheit an dem bundesweiten Modellprojekt „Altenhilfestrukturen der Zukunft“ beteiligt und war viele Jahre Träger des “Demenz Servicezentrums Ruhr“. Zurzeit ist die Alzheimer Gesellschaft Bochum Trägerin des „Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe Bochum“, und des Kooperationsprojektes “KIDSDEM“, das sich an die Kinder Demenzerkrankter wendet. Beide Projekte werden vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Verband der Privaten Krankenkassen finanziert.
„Eine solche Erfolgsgeschichte gelingt nur, wenn der Verein aktive Vorstandsmitglieder, engagierte HelferInnen und Förderer hat. Unser Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, die ihre Hände, ihr Hirn und ihr Herz eingebracht haben. Unser Dank gilt allen Vorstandsmitgliedern, die ihre Zeit und ihre Ideen zur Verfügung stellten und auch besonders möchten wir uns bedanken bei allen Fördernden, die durch ihre Spenden und ihre Unterstützung den Erfolg erst möglich gemacht haben“, bemerkt Dr. Peter Pick, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Alzheimer Gesellschaften NRW.
Mehr Informationen zu den Projekten und Angeboten gibt es unter www.alzheimer-bochum.de.
Autor:Lokalkompass Bochum aus Bochum |
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