Zwischenruf „Damals gab es noch Vorbilder...“ von Pfarrer Wolfgang Mann
Zwei Mütter warten vor dem Kindergarten. „Hast Du heute schon Zeitung gelesen? Das von dem Präsidenten?“ „Ja, das wird immer schlimmer. Diese Skandale. Selbst den höchsten Politikern ist nicht mehr zu trauen. Denen geht es nur noch ums Geld.“ „Früher war‘s besser. Damals gab es noch Vorbilder.“ …
Vorbilder sind Menschen, die so sind, wie man selbst gern wäre, die man nachahmt. Wie Mutter Theresa oder Albert Schweitzer. Vielen sind auch „Mama“ oder „Papa“ ein Vorbild.
Dennoch haben herausgehobene Menschen etwas Vorbildliches. Musiker, Schauspieler auch Staatsmänner sind für andere prägend. Ihr Verhalten hat Einfluss auf das Verhalten vieler Menschen.
Als Christen kennen wir Vorbilder des Glaubens. Sie werden auch als „Heilige“ bezeichnet. Heilig bedeutet „etwas besonderes“ oder „Gott zugeordnet“. Aufgrund der Taufe ist jeder Christ ein Heiliger, Gott zugeordnet. So gesehen ist jeder für andere ein Vorbild. Das bedeutet nicht, dass wir vollkommen sein müssten. Doch leben wir jeden Tag in dem Bewusstsein, dass wir bei unserem Tun und Lassen Verantwortung haben. Für uns und für andere. Und dass wir uns irgendwann einmal verantworten müssen. Vor Gott.
Daran gemessen ist es zweitrangig, aber nicht gleichgültig, ob sich andere vorbildlich verhalten. Es kommt auf das an, was wir selbst tun.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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