Wir bleiben Opel: Dirk Ernesti

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Kennen Sie den? „Steht ein Manta vor der Uni...“ Klar, kennen Sie! Dirk Ernesti lächelt milde: „Gutes Ding. Bei mir wars übrigens kein Witz, sondern Fakt.“

Bereits das erste Auto war ein Opel. Der Marke bleibt der Mann bis zum heutigen Tag treu. Mit einem Ascona A ging es einst los, in der Gegenwart steht für den Alltag ein Vectra vor der Tür. Dazwischen waren es Mantas aus den Baureihen A und B. Die parkte der Student Ernesti auch vor der Universität. Das einstige Image des „Proll-Porsche“ – zusätztlich befeuert durch Filme zum Thema – war damals ebenso irreführend, wie heute schlicht falsch. Dirk Ernesti kann locker darüber lachen, wie zum Beweis kommt er mit „Manta, Manta“-Schriftzug auf dem T-Shirt zum Fototermin gefahren.
Zwei Rochen der zweiten Baureihe besitzt der Bochumer heute. Der inzwischen rare CC befindet sich seit sieben Jahren in Ernestis Besitz. 2011 kam ein beinahe noch taufrischer Berlinetta in der weiter verbreiteten Form mit Kofferraumklappe hinzu.

Sportlicher GT/E mit Automatik

Das seltene Combi-Coupé ist sogar sehr selten. Drei Faktoren tragen dazu bei. Es ist ein GT/E mit Frontspoiler, schwarze Fensterumrandungen, einem sportlichen Fahrwerk mit Gasdruck-Stoßdämpfern und dem Sportlenkrad.
Völlig kontrastierend dazu wurde dieses Exemplar mit dem bei diesem Typ nicht oft nachgefragten Automatikgetriebe geordert. Das Schiebedach macht die Besonderheit des 1979ers schließlich perfekt. Ernestis begeisterte Aufzählung: „Nur zwei Vorbesitzer, 69.500 Kilometer gelaufen, Ungeschweißt, erster Lack. Da war sogar die Automatik akzeptabel, obwohl ich sowas im Manta eigentlich nicht will.“
Mit 110 PS ist die Motorisierung aber satt genug, um den Schaltautomaten ertragen zu können, der Fahrspaß bleibt im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf der Strecke.
Ab und an wurde ihm jedoch aufs Brot geschmiert, dass dies ja nicht „der richtige Manta“ sei. Sondern eben der CC: „Man hat ja zwei Ohren, die man im Bedarfsfall auf `durchgehend geöffnet´stellen kann. Aber irgendwie setzte sich bei mir letztlich doch der Gedanke fest, dass der klassische B zusätzlich nett wäre.“
Dirk Ernesti durchforstete die virtuellen Autohäuser im Netz. Ein Exemplar stach 2011 ins Auge: „In Nordhessen stand ein weißer Berlinetta zum Verkauf. Nur knapp 40.000 Kilometer sollte er auf der Uhr haben. Das lockte mich an, obwohl es wieder ein Automatik war.“ Ein Abstecher in die Gemeinde Dietzhölztal wurde unternommen. Ernesti: „Oft kommt´s ja vor, dass ein Inserat besser aussieht als die Realität. Hier war´s umgekehrt, der Manta noch besser als offeriert. Bis 2005 war der Wagen im Erstbesitz, bei gerade mal 28.000 Kilometern.“ Gekauft!
Die beiden aktuellen Mantas und der Alltags-Vectra. Das heutige Trio steht für die konsequente Linie des 54-Jährigen. Opel, sonst nix! „Schon als kleiner Junge wurde ich im Opel Rekord meines Vaters durch die Gegend gefahren“, beschreibt er den Anfang.

Totalschaden nach Reifenplatzer

Der erste eigene Wagen war Anfang der Achtziger ein gut zehn Jahre alter Ascona A. Nach acht Wochen bereits war das Kapitel durch, mit einem Motorschaden hauchte die für 300 Mark gekaufte Kiste ihr Leben aus. Der Kaufpreis des folgenden Wagens stieg auf das Fünffache, dafür wurde 1982 einen 71er Manta A in Ocker mit Vinyldach angeschafft. „Optisch ein Riesenfortschritt zum Ascona. Leider war das Vergnügen nach zwei Jahren zu Ende. Auf der französischen Autobahn A1, ungefähr 100 Kilometer nördlich von Paris, platzte mir im Sommer 84 ein Reifen. Der folgende Unfall war dann ein Totalschaden“, sagt Ernesti in Erinnerung an die erste Manta-Trennung.
Mit einem Manta der zweiten Generation ging es im gleichen Jahr weiter. Die Laufleistung beim Kauf betrug nur etwa 80.000 Kilometer, was sich fortan ändern sollte. Weil Europa bereist sein will. Der Laufstreckenzähler rotierte. „Dieses Auto begleitete mich auch durchs Studium. Bis zum Frühjahr 1988 fuhr ich rund 140.000 Kilometer. Dann verkaufte ich diesen Manta, der inzwischen ordentlich Rost angesetzt hatte.“
Der nächste Opel war dann eine Nummer kleiner. Nicht zuletzt aus Gründen der Betriebskostensenkung fiel die Wahl auf einen Corsa A 1.2S. Auch mit nur noch 55 PS gings auf große Fahrt, eine Tour führte bis nach Irland.
Es folgten ein Vectra und anschließend die drei heutigen Opel. Das Aus des Bochumer Werks nimmt er emotionslos: „Hilft nichts, zu jammern. Bochum muss an der Zukunft arbeiten. Fest steht für mich: Ich bleibe Opel!“
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Jeder Ex-Opelaner ist nun ein Einzelkämpfer

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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