Walli im WM-Fieber für den guten Zweck

Im Zwiegespräch mit dem Publikum bewies Esther Münch Spontaneität, Witz und Erfahrung. | Foto: Wollenhaupt
  • Im Zwiegespräch mit dem Publikum bewies Esther Münch Spontaneität, Witz und Erfahrung.
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Zwanzig Jahre alt wurde der Förderverein des St.-Johannes-Stiftes und auch Esther Münchs Bühnenfigur „Waltraud Ehlert“ existiert seit zwei Jahrzehnten.
Diese Parallele und die Überzeugung, eine gute Sache zu unterstützen bewegte, die Bochumer Entertainerin, Sängerin, Kabarettistin und ausgezeichnete Menschenkennerin Esther Münch dazu, dem Förderverein mit ihrem bekannten Alter ego zu gratulieren.

Der Verein hatte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St.-Johannes-Stiftes in den Gemeindesaal eingeladen, um sich für die zahlreichen Zusatzdienste zu bedanken. „Wenn wir uns etwas ausdenken“, so Karin Kuhl, die Vorsitzende des Fördervereines, „realisieren Sie unsere Gedanken. Für Sie bedeutet das sehr viel mehr Arbeit. Dass wir trotzdem immer auf Sie zählen können, macht uns glücklich und sehr dankbar.“ Dann blickte sie mit einer Bildpräsentation auf einige Höhepunkte der langen Zusammenarbeit zurück und für viele Gäste gab es ein Wiedersehen auf der Beamerwand.

Danach gehörte die Bühne „Reinigungsfachkraft Waltraud Ehlert“. Allerdings betrat diese nicht im geblümten Kittel die Bretter, sondern in einer eindrucksvollen Fußballmontur. Wischen war nicht das Thema, sondern die aktuelle Fußball-WM. Schnell wurde klar, dass sich „Walli“ deutlich besser auf den Abend vorbereitet hatte als mancher TV-Experte. Denn sie ging so gründlich auf die unterschiedlichsten Menschlichkeiten rund um das Fußballspiel ein, dass bald die Lachtränen im Publikum flossen. Natürlich wurden die Männer nicht geschont: „Zuhause bücken kann sich mein Willi nich, aber beim VfL den Rasen küssen, dat kann er!“ Und schon flogen Esther Münch die leidgeprüften Herzen ihrer Zuschauerinnen zu.

Mit bemerkenswertem Geschick griff sie sich Menschen aus dem Publikum heraus und bewies in der Arbeit mit dem Publikum nicht nur ihren Humor, sondern auch ihre sehenswerte Schlagfertigkeit. Zur Bühnenfigur Waltraud Ehlers gehört eine Portion Grobmotorik, eine sehr bodenständige Ausdrucksweise und eine feine Beobachtungsgabe. So fällt es leicht, sich mit den Gedankengängen der Putzfrau zu identifizieren, wenngleich man nicht ohne weiteres auf ihre wortakrobatischen Erklärungen kommen könnte. Mit viel Getöse und ironischer Übertreibung hält Esther Münch ihrem Publikum den Spiegel vor, deutlich, direkt, aber liebevoll und ohne Verletzung. Fester Bestandteil ihrer Show ist die abschließende Verwandlung von der Bühnenfigur zum strahlenden Star, der a capella „Oh happy day“ interpretiert und das Publikum zum Mitsingen animiert. Und auch an diesem Abend hatte Esther Münch ihr Publikum fest im Griff. Alle Hände, die nicht damit beschäftigt waren, Tränen zu trocknen oder einen lachenden Bauch festzuhalten, regten sich zum langen Applaus. Um es in Fußballsprache auszudrücken: Esther Münch spielte gekonnt mit den Gästen Doppelpass und verwandelte mit traumwandlerischer Sicherheit in alle Ecken des Tores.

Der Dank an die Mitarbeiter sollte nicht nur ausgesprochen, sondern mit Bezug auf den Rosenstock, den der Förderverein als erstes Geschenk an das Haus überreichte, auch handfest werden. Jeder Gast durfte sich eine Rose mit einem handgeschriebenen Anhänger mitnehmen. Darauf stand nur ein kurzes, aber großes Wort: „Danke“.

Autor:

Lokalkompass Bochum aus Bochum

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