VVN-Bochum trauert um Klaus Kunold

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Bochum, trauert um ihren Vorsitzenden Klaus Kunold, der am 26.11.2011, im Alter v0n 79 Jahren gestorben ist. Die VVN-BdA und darüber hinaus die Stadt Bochum verlieren damit eine herausragende Persönlichkeit.

Klaus Kunold, dessen Kindheit und Jugend geprägt war vom Erleben des Faschismus, des Krieges und der Hungerjahre der Nachkriegszeit, setzte sich zeitlebens für die Verwirklichung des Buchenwald-Schwurs der überlebenden KZ-Häftlinge „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ ein. Für sein Eintreten gegen die Restauration und Remilitarisierung wurde er in der Adenauer-Ära mehrfach gemaßregelt und verfolgt.

2008 erhielt er die Ehrenplakette der Stadt. Mit großem Engagement setzte sich Klaus Kunold für Abrüstung und Entspannungspolitik sowie gegen den aufkeimenden Neonazismus ein.

Die Darstellung der Verfolgung der Juden in Bochum und Wattenscheid und das Eintreten für die Schaffung eines neuen jüdischen Gemeindezentrums waren ihm ein großes politisches aber auch persönliches Anliegen. Ebenso setzte er sich ein für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma.

Dass an öffentlichen Gebäuden und Plätzen in Bochum an den Widerstand und die Verfolgung mit Gedenk- und Hinweistafeln erinnert wird, ist auch sein Verdienst. Die Verwirklichung des Gedenkortes „Saure Wiesen“ zum Ende diesen Jahres ist auch durch sein drängendes Beharren zu Stande gekommen.

In einem Nachruf schreibt die VVN-BdA: " Klaus Kunold war seinen Mitmenschen gegenüber offen und unvoreingenommen. Durch seinen respektvollen, hilfsbereiten und menschlichen Umgang wurden er und seine Einschätzungen auch außerhalb der VVN-BdA und von politisch anders Denkenden wertgeschätzt. Der Mensch Klaus Kunold wird uns ebenso fehlen wie seine Stadtrundgänge, seine Reden auf Veranstaltungen und Kundgebungen, sein Wissen, seine Ratschläge und Meinungen."

Auch das Bochumer Friedensplenum, die Soziale Liste, die DKP-Bochum, das Bündnis gegen Rechts bekunden ihre Trauer.

Autor:

Günter Gleising aus Bochum

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