Von 0 auf 100 in drei Sekunden
Er ist schon ein echter Hingucker, der selbstgebaute Dragster von Marcel Dahlbeck (26), Erdal Özarslan (25) und Miroslav Jovanovic (28). Obwohl seine Konstrukteure doch – ganz bewusst – auf eine optisch ansprechende Verkleidung ihres Feuerstuhls verzichtet haben.
„Das Motorrad muss über eine Strecke von etwa 150 Metern einfach nur pure Leistung bringen“, erklärt der angehende Maschinenbautechniker Dahlbeck. Tatsächlich ist das so genannte Drag Bike für Sonntagsausflüge kaum geeignet. Es erfüllt seine Bestimmung am besten auf der Rennpiste, ist mit 48 Kilogramm ein wahres Leichtgewicht, das bei 38 Pferdestärken in der Spitze satte 150 Stundenkilometer anzeigt.
Marcel Dahlbeck kennt sich mit solchen Fahrzeugen bestens aus, wurde im Beschleunigungsrennen (Drag Racing) sogar einmal Deutscher Meister. Und daher hat der gelernte Industriemechaniker auch sein langjähriges Hobby mit seinem Team gewissermaßen zum Meisterstück werden lassen.
Projektarbeit als fester Bestandteil der Weiterbildung zum Techniker
„Im Rahmen der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Maschinenbautechniker müssen wir solche konstruktiven Projekte umsetzen.“ Das tun die Studierenden der Technischen Beruflichen Schule 1 meistens in lokal oder regional ansässigen Maschinenbaubetrieben. Ein Jahr steht ihnen zur Verfügung, um zum Beispiel Maschinenteile oder gar ganze Maschinen zu konstruieren und zu fertigen. Am Ende gibt es für das Ergebnis von der Schule eine aussagekräftige Note. „Diese Bewertung ist für unsere Studierenden besonders wichtig“, verrät Projektlehrer und –leiter Bernd Krohn, „denn von den Studierenden wird nur eingestellt, wer maschinenbauliche Probleme lösen kann und das auch schon gezeigt hat.“
Insgesamt 43 Projekte von 135 Studierenden werden zurzeit in den Räumen der Technischen Beruflichen Schule 1 vor- und ausgestellt. Das Spektrum reicht von universal einsetzbaren Spann- und Bearbeitungsvorrichtungen bis hin zu verbesserten Fertigungsabläufen.
Dass die Arbeiten der angehenden Techniker nicht nur innovativ sind, sondern in den Projektbetrieben auch Zeit und Geld einsparen, zeigt unter anderem die Projektarbeit von Oleg Mierau (28), Waldemar Mann (27) und Wasilij Reiswich (32): Ihre halbautomatische Reinigungsvorrichtung wird künftig im Bochumer Tierpark zum Einsatz kommen und im Seehundbecken klare Sichtverhältnisse für Tiere und Menschen schaffen. Oleg Mierau: „Bislang wurde das Becken mit einer einfachen Drahtbürste von Ablagerungen befreit. Das war natürlich zeitaufwendig und mühsam. Mit unserer Reinigungsvorrichtung geht’s künftig schneller, gründlicher und bequemer.“
Autor:Lars Hübner aus Bochum |
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