Tiefe Tagebaue und salzige Seen: TFH-Studierende auf Chile-Exkursion
Gerade für den Umbau der Energieversorgung spielen Rohstoffe aus Chile eine Schlüsselrolle: Als weltgrößter Kupferproduzent liefert Chile das Ausgangsmaterial für elektrische Versorgungsnetze, die in Deutschland bekanntlich massiv ausgebaut werden sollen. Chile gehört außerdem zu den weltweit wichtigsten Produzenten von Lithium, das beispielsweise in Hochleistungsakkus von Elektrofahrzeugen verbaut wird.
Die angehenden Rohstoffingenieure aus dem „Kohlenpott“ besuchten auf ihrer Exkursion unter anderem den größten Kupfertagebau der Welt im nordchilenischen Chuquicamata, in dem mittlerweile in einer Tiefe von mehr als 1.000 m Kupfer abgebaut wird. Die Studierenden und Wissenschaftler erhielten dort nicht nur Einblicke in die Gewinnung, sondern auch die Aufbereitung, Schmelze und Raffinerie.
Neben dem aktiven Kupferbergbau besichtigte die TFH-Exkursionsgruppe auch das ehemalige Kupfererzbergwerk San José, Schauplatz der aufsehenerregenden Rettungsaktion im Jahr 2010, bei der 33 Bergleute nach zwei Monaten unter Tage unversehrt geborgen worden waren.
Der zweite Teil der Exkursion beschäftigte sich mit dem Thema Salzgewinnung in der Atacama-Wüste, eine der trockensten Landschaften der Erde. Am Salzsee Salar de Atacama, der ca. 27 Prozent der weltweiten Lithium-Reserven beherbergt, lernte die Gruppe die Gewinnung von Lithiumchlorid aus einer Salzlauge kennen.
In Salar Punta de Lobos war dann die Steinsalzgewinnung in zwei bis zu 60 m tiefen Tagebauen Befahrungsziel. Dort betreibt das Tochterunternehmen SPL des deutschen Rohstoffkonzerns K+S AG die beiden Tagebaue sowie einen Hafen mit Verladeeinrichtungen.
Abschließend blickten die Studierenden und Wissenschaftler zurück in die Bergbaugeschichte: In der UNESCO-Welterbestätte Humberstone bei Iquique, ebenfalls in Nordchile, besichtigten sie die historische Gewinnung von Salpeter.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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