Stadtwerke Bochum weiten Einsatz von Brennstoffzellen aus

Gerd Vörkel, Wachleiter der Feuerwehrwache II, Gerd Kuhlhoff, Leiter des Brennstoffzellen-Projektes bei den Stadtwerken und Dietmar Spohn (v.l.), Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, geben Einblicke in das Innenleben der Brennstoffzelle. | Foto: Stadtwerke Bochum
  • Gerd Vörkel, Wachleiter der Feuerwehrwache II, Gerd Kuhlhoff, Leiter des Brennstoffzellen-Projektes bei den Stadtwerken und Dietmar Spohn (v.l.), Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, geben Einblicke in das Innenleben der Brennstoffzelle.
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Zur offiziellen Inbetriebnahme der dritten Bochumer Brennstoffzelle trafen sich Anfang dieser Woche Wachleiter Gerd Vörkel, Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, und Gerd Kuhlhoff, Leiter des Brennstoffzellen-Projektes der Stadtwerke, in der Feuerwehrwache II an der Bessemerstraße. Leise, effizient und umweltfreundlich versorgt die kompakte Brennstoffzelle die Feuerwehrwache fortan mit Wärme und erzeugt gleichzeitig Strom, der in das Netz der Stadtwerke eingespeist wird.

Bereits seit zwei Heizperioden untersuchen die Stadtwerke die Alltagstauglichkeit der Brennstoffzellentechnik zur Strom- und Wärmeerzeugung im Stadtgebiet: „Seit mehr als einem Jahr haben wir an der ersten Brennstoffzellenanlage in der Stiepeler Gräfin-Imma-Grundschule Erfahrungen mit der innovativen Technik gesammelt“, erklärt Dietmar Spohn. „Hierbei konnten die Angaben des Herstellers in Bezug auf Zuverlässigkeit und Wirkungsgrad im Rahmen des Pilotprojektes bestätigt werden. Um die Datengrundlage weiter auszubauen, wurden in Kooperation mit der Bochumer Feuerwehr und der Stadt Bochum jetzt zwei weitere Brennstoffzellen in Betrieb genommen“, führt Dietmar Spohn fort.

Sowohl die Feuerwehrwache an der Bessemerstraße als auch die Kindertagesstätte an der Fischerstraße in Bochum-Gerthe werden dank des Stadtwerke-Contracting bereits zuverlässig mit Wärme versorgt. Diese Wärmeversorgung wird ab sofort durch die Brennstoffzellen eines australischen Herstellers ergänzt. Diese erzeugen mittels elektrochemischem Prozess Strom und Wärme. Die Ausmaße dieser modernen Brennstoffzellen sind vergleichbar mit einer Spül- oder Waschmaschine. Im optimalen Leistungsbereich liegt die elektrische Leistung bei 1,5 Kilowatt (kW) und die Heizleistung bei 0,6 kW. Sollte sich die Technik im Testbetrieb weiterhin bewähren, könnte sie insbesondere als stromerzeugende Zusatzheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sinnvoll eingesetzt werden.

„Neben Investitionen in die Erzeugung regenerativer Energien und den Bau effizienter Großkraftwerke, wird ein wichtiger Pfeiler zur Erreichung der Energiewende die dezentrale Energieerzeugung über kleinere Anlagen, wie beispielsweise die hier eingesetzten Brennstoffzellen, sein“, prognostiziert Dietmar Spohn. „Schaltet man viele dieser dezentralen Erzeugungsanlagen zusammen, kann man auf diese Weise über ein virtuelles Kraftwerk schnell auf Netzschwankungen reagieren. Eine Technik mit enormem Zukunftspotenzial“, betont Dietmar Spohn.

Das deutschlandweit erste virtuelle Brennstoffzellenkraftwerk wurde Ende des vergangenen Jahres durch Bundesumweltminister Peter Altmaier und NRW-Umweltminister Johannes Remmel beim Stadtwerke-Netzwerk Trianel unter Beteiligung der Stadtwerke Bochum und 14 weiteren kommunalen Energieversorgern in Betrieb genommen. Die drei Bochumer Brennstoffzellen sind Teil dieses Netzwerkes und tragen damit zur Weiterentwicklung und Erprobung dieser Zukunftstechnik bei.

Die Brennstoffzelle produziert durch einen elektrochemischen Prozess sowohl Strom als auch Wärme. Erdgas wird dabei in Wasserstoff umgewandelt. Die Umwandlung in elektrische Energie und Wärme erfolgt über die Elektrolyse, bei der Wasserstoff und Sauerstoff miteinander reagieren und als Nebenprodukt Wasser erzeugen. Alle drei Bochumer Brennstoffzellen ergänzen die bestehenden Heizungsanlagen zur Erwärmung des Brauchwassers und speisen den produzierten Strom ins Bochumer Netz ein.

Weitere Infos erhalten Sie unter der Rufnummer: 0234 / 960 - 1300.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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