Sporthallen-Reaktivierung
Die Vereine und der Schulsport haben wieder eine Perspektive. Zwar dauert es bis Ostern kommenden Jahres, bis alle städtischen Sporthallen wieder zur Verfügung stehen. Doch die Reaktivierung hat begonnen und sie geht mit einer Renovierung maroder Decken einher.
Stadtdirektor Michael Townsend nannte am gestrigen Dienstag Zahlen: "Von den ursprünglich 23 genutzten Hallen sind aktuell noch 18 belegt. Bis zu den Sommerferien wird eine Halle pro Woche freigezogen."
Freigezogen, das heißt allerdings nicht, dass bereits Tage später dort wieder Sport betrieben werden kann. Denn alle 23 Hallen wiesen bis zum Sommer letzten Jahres die fehlerhaft befestigten sogenannten "Sauerkrautdecken" auf. Eines dieser Exemplare war im Juli 2015 in der Halle der Gräfin-Imma-Schule ausgerissen und herabgefallen. "Als wir im Herbst die große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen mussten, wurden die Decke abgenommen, um die Gebäude für die Menschen bereitstellen zu können", sagt der stellvertretende Leiter der Zentralen Dienste der Stadt Bochum Andreas Grosse-Holz.
Ohne Decke und damit ohne die entsprechende LED-Beleuchtung geht es freilich nicht und so rücken nun die Fachfirmen an. Sie arbeiten es in zwei Etappen. Sechs der 23 Hallen erhalten konventionelle Decken. Diese Standorte sind bis Juni komplett geräumt. Rund zwei Monate werden die Arbeiten an jedem Standort dauern, die ersten werden während der Sommerferien fertig, die letzten bis zum Ende der Herbstferien. Rund 150.000 Euro sind pro Maßnahme veranschlagt.
Energetische Sanierung wird gefördert
Die weiteren 17 Sporthallen erfahren unter dem Dach eine energetische Sanierung. Hier werden die Decken zusätzlich mit Heizungen versehen, was die späteren Betriebskosten senkt. Das Land NRW übernimmt aus dem Topf des Kommunalinvestitionsförderungsgesetz 90 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro. 90 Tage wird die Renovierung jeweils dauern, zu Ostern 2017 ist die gesamte Baustelle abgearbeitet. "Leider konnten wir diese Variante konstruktionsbedingt nicht in sämtlichen 23 Hallen umsetzen", bedauert Grosse-Holz.
Vereine sechs Monate entgeltfrei
Townsend spricht den Sportlern ein großes Lob aus: "Die Vereine haben die Gesamtproblematik mit großer Solidarität mitgetragen. Die Stadt möchte dies honorieren: Ab Wiederbezug der jeweiligen Halle können die Clubs dort sechs Monate entgeltfrei trainieren und spielen." Rund 25.000 Euro lässt sich das Rathaus dies kosten.
Mit welchen weiteren Arbeiten wird nach dem Auszug der Flüchtlinge gerechnet? "Wir müssen zunächst die Stellwände sowie die Bodenabdeckungen entfernen. Wir haben, im Gegensatz zu einigen anderen Kommunen, die Abtrennungen nicht fest mit dem Boden verbunden, sodass die Hallenböden weitgehend intakt sein sollten. Hinzu kommt die Überholung sämtlicher Sanitäranlagen und der Rückbau der zusätzlich angelegten Fluchwege", zählt Grosse-Holz auf.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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