Schnell verdientes Geld mit der U11 in Essen

Die Sonne lacht, die Sonne sticht, die Doofen geh´n zur Mittagsschicht. Aber nicht mit mir, dachte ich mir heute. Ich habe nämlich frei. Und da dachte ich mir, fährste mal nach Gelsenkirchen, die Tante Gerda besuchen. Gesagt, getan und schon saß in der Bahn nach Essen, die sogar pünktlich war.

Aber als ich dann an der Treppe auf die Anzeigentafel schaute, schob sich eine kleine Wolke hinter die strahlende Sonne. Denn wegen einer Störung kam es zu Verspätungen und ich sollte nun statt bei Tante Gerda im unbequemen U-Bahn Tunnel sitzen und auf die nächste Bahn warten. Ich harrte also der Dinge, sorry, der Bahn, die da irgendwann kommen sollte.

Nun bekam auch noch ein Säugling Hunger und die genervte Mutter beschuldigte den kleinen Schreihals, er bekäme nun extra Hunger, nur um sie noch ein bißchen mehr zu ärgern. Dabei konnte das kleine Wesen doch am allerwenigsten dafür, dass diese dusselige Bahn immer noch nicht da war. Aber endlich war es soweit. Wir sahen schon die Lichter aus der Ferne und da stand sie vor uns in ihrem gelben Anstrich, der auch mal wieder erneuert werden könnte, sowie die ganze Bahn. Und nun ging es im Schneckentempo nach Gelsenkirchen. Naja, nun hatte ich ja mein Ziel erreicht. Fürs erste, denn ich wollte schließlich auch wieder nach Hause.

Guter Dinge ging ich also zur Haltestelle, die oberirdisch ist. Und da sah ich schon das nächste Grauen auf mich zukommen. Da stand nämlich, dass die U-Bahn, wieso U-Bahn? wo ist denn hier der Tunnel?? drei Haltestellen vorher anhält. Ob da wohl der Tunnel ist und die deswegen nicht bis hier kommt. Na klar, der Tunnel muss bestimmt noch gebaut werden. Und deswegen wurde ein Bus eingesetzt. Aber auch der musste bestimmt noch gebaut werden, solange wie wir da warten mussten. Diesesmal in der Sonne. Ohne Kaffe, ohne Kuchen und keine Picknickdecke dabei. So´n Ärger aber auch.

Und endlich sahen wir wieder mal etwas Gelbes an uns vorbeifahren. Und wussten: " Dieser Bus kommt gleich zurück und nimmt uns dann die drei Haltestellen mit!"wo wir dann in die U-Bahn, immer noch oberirdisch, eingestiegen sind. Es wird sich sicherlich mancher fragen, warum ich denn nun das Stück nicht gelaufen bin. Zum ersten wusste ich nicht, wann der Bus kommt und zum zweiten hatte ich eine sehr nette Unterhaltung mit zwei jungen Damen.

Am Bahnhof fährt mir dann die Bahn natürlich vor der Nase weg. Und da dachte ich mir:"Das ist ein Zeichen!" Also ging ich frohen Mutes zur EVAG und erzählte der netten Dame am Schalter von meinen Erlebnissen der vergangen Stunde, denn die EVAG zahlt bei jeder Fahrt mit mehr als 10 Minuten Verspätung 2,50 Euro an den Kunden. Und die Dame am Schalter war trotz eines langen Arbeitstages und hoher Temperaturen sehr freundlich zu mir. Und so habe ich mit meiner Wartezeit fürs Nichtstuen fünf Euro verdient.

So macht Geldverdienen dann doch wieder Spaß. Vielleicht fahrt ihr ja morgen auch mal mit der U-11 nach Gelsenkirchen.

Viel Vergnügen

Aber endlich

Autor:

Hedwig Alpert aus Bochum

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