Rückenwind für weitere Gespräche mit der Bundespolitik
„Mit den Ergebnissen der Veranstaltung Ende Mai 2015 in Berlin sind wir sehr zufrieden. Wir nehmen sie als Rückenwind für unser weiteres Bemühen darum, dass die Modellstudiengänge in Deutschland baldmöglichst in ein Regelangebot überführt werden“, erklärte hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs heute in Bochum.
Auf der Veranstaltung des Nordrhein-Westfälischen Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) wurde am 29. Mai 2015 – fünf Jahre nach der Einführung von elf Modellstudiengängen in Pflege- und Gesundheitsberufen an sieben Hochschulen in NRW – das abschließende Ergebnis der begleitenden wissenschaftlichen Bewertung der Studiengänge vorgestellt. Aus Sicht des Gesundheitsministeriums hat die modellhaft erprobte Akademisierung von Pflege- und Gesundheitsberufen die an sie gestellten Erwartungen erfüllt.
Ein vom MGEPA einberufener Fachbeirat hatte die wissenschaftliche Evaluation der Modellstudiengänge begleitet. Hier waren laut MGEPA unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der berufsfachlichen Verbände, der Hochschulseite, der Ärztekammern und der freien Wohlfahrtspflege beteiligt. Dieser Fachbeirat stimmte der Empfehlung der wissenschaftlichen Evaluation zu, die hochschulische Erstausbildung vom Modellstatus in ein Regelangebot zu überführen. Er sehe die Erprobung der Modellstudiengänge als erfolgreich an.
Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens sprach sich in ihrem Eröffnungsvortrag in Berlin dafür aus, die Modellstudiengänge baldmöglichst in ein Regelangebot zu überführen, da die Modellklausel im Jahr 2017 auslaufe, wenn auch die Legislaturperiode der Bundesregierung ende. Friedrichs: „Wir werden uns dafür einsetzen, die Bundespolitik davon zu überzeugen, dass die Umsetzung zeitnah erfolgen muss und nicht in Wahlkampfzeiten fallen darf.“
Seit 2010 können in Nordrhein-Westfalen Berufsabschlüsse in der Ergotherapie, Hebammenkunde, Logopädie, Pflege und Physiotherapie mit einem hochschulischen Bachelorabschluss verbunden werden. Bereits Ende 2009 wurde die Hochschule für Gesundheit als bundesweit erste staatliche Hochschule für Gesundheitsberufe gegründet. Seit dem Wintersemester 2010/2011 werden an der hsg die primärqualifizierenden Studiengänge in den fünf Gesundheitsberufen angeboten.
Modellklauseln in den Berufsgesetzen machten es möglich, von den Vorgaben der Berufsgesetze und der Ausbildungs- und Prüfungsordnungen abzuweichen, um Ausbildungsangebote zeitlich befristet erproben zu können, die die Gesundheitsberufe weiterentwickeln. Durch diese Modellklauseln konnten diese Berufe erstmals an Hochschulen als Studiengänge angeboten werden.
Autor:Laura Moersdorf aus Bochum |
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