NRW-Verdienstorden für Christa Thoben
„Die Landesregierung will mit der Verleihung des Verdienstordens Ihre hervorragenden Leistungen besser sichtbar machen. Wir dürfen es als Gesellschaft nicht als selbstverständlich ansehen, was Menschen wie Sie Großartiges tun", erklärt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei der Verleihung des Verdienstordens des Landes. Unter den 18 Ausgezeichnet ist auch Christa Thoben aus Bochum.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat 18 Bürgerinnen und Bürger im Präsidentenschlösschen der Bezirksregierung Düsseldorf mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Ministerpräsidentin überreichte diese besondere Auszeichnung des Landes und würdigte die ausgezeichneten Persönlichkeiten in einzelnen Laudationes. Zu Beginn der Feierstunde dankte sie den sechs Frauen und zwölf Männern und sprach ihnen Anerkennung aus.
Die Ausgezeichneten, ergänzte die Ministerpräsidentin, lebten anderen Menschen vor, dass es verbindliche Werte und Ziele gebe, für die sie einstünden und die das Fundament für ein gutes Miteinander bildeten. Hannelore Kraft: „Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz, Hilfsbereitschaft oder Zivilcourage können nicht ‚von oben’ verordnet werden. Sie können nur vorgelebt und nur auf diese Weise verbreitet werden. Darum brauchen wir Vorbilder wie Sie!“
„Ran an die Wirklichkeit“ – das ist das Leitmotiv von Christa Thoben. Streitbar wie sie ist, hat sie es ihren politischen Wegbegleitern bei diesem „Rangehen“ nicht immer leicht gemacht. Wer sich in visionäre Sphären verabschieden will, wird von Christa Thoben in die Wirklichkeit zurückgeholt. Und wie diese Wirklichkeit aussieht, weiß sie im Detail, sei es bei der Frauenpolitik, in Fragen der Gentechnologie, der Familien- oder der Wirtschaftspolitik. Die Politikerin Christa Thoben hat sich immer mit Herz und Seele dafür eingesetzt, pragmatische Lösungen zu finden. Lösungen für die zentrale Frage, wie wir auch in Zukunft Wohlstand und gute Arbeitsplätze in unserem Land schaffen können.
Christa Thoben ist und bleibt ein Kind des Ruhrgebiets. Die Entwicklung und Verbesserung der Lebensqualität im Revier waren ihr schon während ihrer Zeit bei der Industrie- und Handelskammer zu Münster eine Herzensangelegenheit. In den frühen 1980er Jahren knüpfte sie vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen Verbindungen, u.a. nach China. Später, Anfang der 1990er Jahre, wurden die Niederlande zu einem Schwerpunkt. Dass heute ein festes wirtschaftliches Band zwischen nordrhein-westfälischen und niederländischen Unternehmen besteht, das ist auch ein Verdienst von Christa Thoben.
Es war auch Christa Thoben, die politisch Verantwortliche aus dem Münsterland mit dem Ruhrgebiet an einen Tisch brachte, um gemeinsam die Region voranzubringen. Vor allem das Thema Bildung ist ihr wichtig.
So hat sie die Ansiedlung einer Hochschule im nördlichen Ruhrgebiet unterstützt. Als Landtagsabgeordnete waren die Stahlindustrie, Energiepolitik und die regionale Wirtschaftsförderung ihre zentralen Themen. Als Wirtschaftsministerin ab 2005 hilft sie Unternehmen oft unbürokratisch und ohne Aufsehen bei der Lösung schwieriger existenzieller Probleme.
In ihrer langen Karriere hat Christa Thoben viel Gutes für NRW erreicht. Ihre Gesprächseinleitung „Zuerst die Sachverhalte, bitte“ ist längst zum geflügelten Wort geworden, zur ständigen Mahnung, die Wirklichkeit zu nehmen wie sie ist und sie nicht so zurechtzubiegen, wie man sie sich wünscht. Liebe Christa Thoben, Nordrhein-Westfalen braucht solche Menschen wie Sie, Menschen mit Realitätssinn und Tatkraft. Für ihr erfolgreiches Wirken danken wir Christa Thoben mit dem Landesorden.
Den Landesorden erhielten:
· Dipl.-Volkswirt Bernd-Stephan Baldin, Aachen
· Lidia Barejko-Knops, Rösrath
· Roswitha und Erich Bethe, Bergisch-Gladbach
· Gérard Corboud, 1807 Blonay (Schweiz)
· Egon Evertz, Solingen
· Roland Kaiser, Münster
· Maite Kelly, Köln
· Monika Kracht, Düsseldorf
· Cemil Mayadali, Moers
· Professor Dr. Andreas Pinkwart, Staatsminister a. D., Alfter
· Annegret Ursula Schrader, Herne
· Reinhold Schulte, Dortmund
· Professor Dr. h. c. Walther Tröger, Frankfurt am Main
· Erhard Väth, Direktor des Amtsgerichts a. D., Königswinter
· Dr. Michael Vesper, Staatsminister a. D., Köln
· Prälat Dr. Karl-Heinz Vogt, Köln
Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist im März 1986 gestiftet worden. Er wird an Bürgerinnen und Bürger aus allen Gruppen der Bevölkerung verliehen, deren außerordentliche Verdienste für die Allgemeinheit in allen Lebensbereichen erworben wurden. Die Zahl der Landesorden ist auf 2500 begrenzt. In den 26 Jahren seines Bestehens sind über 1400 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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