Neues Profil als Wissenschaftsstadt

Netzwerkmanager: Lars Tata. | Foto: Molatta
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Mit dem Ziel, Bochum weiter als exzellenten Bildungs- und Wissenschaftsstandort zu entwickeln und zu profilieren, hat sich das Netzwerk „UniverCity“ gegründet - beteiligt sind Stadt, sieben Hochschulen, das Deutsche Bergbau-Museum, IHK, das Akademische Förderungswerk sowie Bochum Marketing.

Netzwerkmanager ist der Raumplaner Dr. Lars Tata (43). Angesiedelt ist seine Stelle im Referat der Oberbürgermeisterin, was den Stellenwert, den man „UniverCity“ in der Verwaltung gibt, unterstreicht. Unter seiner Federführung ist das „Rahmenkonzept Wissenschaftsstadt“ entstanden - ein Projekthandbuch, das in den verschiedenen Handlungsfeldern „Wirtschaft“, „Urbanität“ und „Bildungspotentiale“ vorhandene Aktivitäten bündelt, ergänzt und permanent fortschreibt.
„Unser Ziel ist es, Wissen zum Leitmotiv der Stadt insgesamt zu machen“, so Lars Tata, „und so der Stadt ein neues Selbstverständnis zu geben.“
60 Prozent der Studierenden an den Bochumer Hochschulen kommen aus Bochum und einem Umkreis von rund 50 Kilometern. Allerdings: Nach ihrem Abschluss bleiben nur 40 Prozent der Absolventen in der Region - ein Verlust: „Diesem ‚Brain Drain‘ wollen wir entgegen wirken“, macht Tata deutlich.
Verschiedene Maßnahmen können dazu beitragen: Zum einen sollen Ausgründungen aus dem Hochschulsektor gefördert werden, um Wissen in Bochum zu halten und so neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Das ist eine Frage von Flächen, aber auch von passenden Konzepten“. In diesem Transfer von Wissenschaft zur Wirtschaft erkennt er große Chancen: „Auch, wenn jetzt Opel schließt, wird in Bochum immer noch produziert. Der sekundäre Sektor hier ist stark. Als wissensbasierter Produktionsstandort ist Bochum etwas Besonderes - und bietet dem Mittelstand gute Perspektiven.“ Vor allem die frei werdende Fläche des Opel-Werkes I biete hier große Chancen.
Doch nicht nur diese harten Faktoren sind es, die dazu beitragen, kluge Köpfe in der Stadt zu halten, auch die so genannten „weichen“ Faktoren wie attraktiver Wohnraum, Kultur und Freizeit spielen eine Rolle.
Auch, wenn davon noch vieles nach Zukunftsmusik klingt - schon jetzt wird deutlich, dass Hochschule und Stadtgesellschaft sich immer mehr einander annähern. Die Ruhr-Uni ist längst schon nicht mehr isolierter Satellit in Querenburg - sondern wächst mit Technologiezentrum im Osten Richtung Langendreer und neuem Gesundheitscampus im Westen Richtung Innenstadt auch räumlich immer mehr in die Stadt hinein. So erweist sich auch der doppelte Abi-Jahrgang letztlich als Glücksfall: Auf der Suche nach neuen Räumen ist die Ruhr-Uni in der City fündig geworden: Rund 3000 Studenten sind täglich zusätzlich in der Stadt - und das sieht man. Bochum ist auf einem Weg - weg von der „Stadt mit Universität“ hin zur Universitätsstadt, zur „UniverCity“.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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