Kardinal Marx wurde in Bochum promoviert
Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx wurde im Jahre 1989 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Die Bischöfe und Weihbischöfe aus 27 Diözesen haben den Münchner Kardinal in Münster gewählt.
Der 60-Jährige tritt die Nachfolge des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch an, der aus Altersgründen nicht erneut kandidierte. Bereits vor der Wahl hatte Reinhard Marx zu den großen Favoriten auf das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gehört.
Seine Dissertation zum Thema „Ist Kirche anders? Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Betrachtungsweise“ hat Marx in den 1980er-Jahren beim angesehenen Bochumer Fundamentaltheologen Prof. Hermann-Josef Pottmeyer geschrieben. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Legitimation und den Grenzen einer sozialwissenschaftlichen Analyse der katholischen Kirche aus theologischer Sicht.
Diese Dissertation hat aktuelle Bedeutung, weil sich Kardinal Marx mit der Anwendung der Prinzipien der kirchlichen Soziallehre wie des Subsidiaritätsprinzips auf die Kirche selbst auseinandersetzt. Er betont dabei, dass die Sozialprinzipien auch für die Kirche als soziale Organisation gelten.
Marx gehört zu den acht Kardinälen in Rom, die den Papst in der Kurienreform, die mehr Verantwortung der nationalen Bischofskonferenzen mit sich bringen würde, beraten.
Reinhard Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke geboren. 1979 wurde er zum Priester geweiht, zehn Jahre später an der RUB promoviert. Marx lehrte ab 1995 Christliche Gesellschaftslehre in Paderborn, machte aber auch innerhalb der Kirche Karriere: 1996 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Paderborn ernannt. 2001 wurde er Bischof von Trier. 2007 wurde er durch Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Drei Jahre später wurde Marx zum Kardinal erhoben.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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