Im Schulzirkus fürs Leben lernen
Diese Woche war für die Schülerinnen und Schüler der Hans-Christian-Andersen-Schule und Mühlenbachschule alles anders als sonst. Es hieß für sie: Vorhang auf und ab in die Manege. Morgen feiern sie ihre Premiere.
Schon in der vergangenen Woche wurde das große 350 Mann fassende Zelt an der Mühlenbachschule in Gerthe aufgebaut. „Eine Sache von zwei Stunden. Das kann man sich gar nicht so recht vorstellen“, schildert der Zirkusprojektleiter Edgar Hedergott von der Freien pädagogischen Initiative Unna (FPI). „Aber da die Eltern kräftig mitangepackt haben, war der Aufbau sehr schnell erledigt.“ Denn nicht nur die Kinder sind bei diesem schulübergreifenden Zirkusprojekt gefragt, sondern auch die Eltern und Lehrer tragen zum Gelingen bei. Etwa 50 Eltern des Grundschulenverbands im Bochumer Norden waren in der letzten Woche im Einsatz. Der Beginn der Theaterwoche war ein Workshop, in dem die Eltern und Lehrer gemeinsam die Zirkusnummern planten, einstudierten und dann den Schülern vorführten. Die Kinder konnten dann wählen, ob sie lieber etwas mit Schwarzlicht, Zauberei, Clowns, Seiltanz, Akrobatik, Schwertern oder Feuer machen möchten. Die einzelnen Show-Einlagen werden durch die Geschichte des Zauberers von Oz verbunden und umrahmt.
„Ziel des Zirkusprojektes ist es, dass die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer sozialen Kompetenz gestärkt werden. Durch die aufgehobenen Klassenverbände lernen die Schüler, neue Kameraden kennen. Das fördert die Toleranz und das Miteinander an unseren beiden Grundschulen. Das gilt auch für die Eltern, die sich in derselben Situation wiederfinden“, erklärt die Schulleiterin des Grundschulenverbands Margret Schümmelfeder.
Edgar Hedergott ist mit dem Zirkuszelt nun schon zum dritten Mal in Gerthe. Erstmals findet das Projekt allerdings gemeinschaftlich am Teilstandort Mühlenbachschule statt – im Jahr 2000 und 2008 stand das Zelt auf dem Schulgelände in der Heinrichstraße. Seit 20 Jahren bietet Hedergott mit der FPI Zircuswochen an Schulen im gesamten Ruhrgebiet und über dessen Grenzen hinaus an.
„Es ist immer wieder faszinierend, was mit den Kindern innerhalb einer solchen Projektwoche passiert, vor allem wenn sie zum ersten Mal in der Manege zu stehen. Wir können beobachten, wie sie über sich hinauswachsen, selbstbewusster werden und ihre eigenen Stärken wahrnehmen“, sagt der Zirkuspädagoge mit strahlenden Augen. „Mein persönliches Ziel ist, dass jedes Kind zehn Zentimeter größer aus dem Zirkus geht.“
Wer die Grundschüler selbst in der Manege erleben möchte, kann dies am 5. und 6. September, jeweils um 14 oder 17 Uhr auf dem unteren Schulhof der Mühlenbachschule im Castroper Hellweg 556.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
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