Hör ma: Wie von Zauberhand...

Einen etwas ungewöhnlichen „Schmuck“ trug in diesem Jahr zu Weihnachten die Vierjährige - nicht ganz passend zu ihrem Festtagskleidchen: Ein Veilchen zierte ihr linkes Auge. Pünktlich zum Fest der Liebe war sie in der Kita mit Freundin Julia zusammen gekracht (nein, kein Streit, die Tür war einfach zu schmal für die beiden) - und wir Eltern, die die beiden Mini-Zicken und ihre jeweiligen Dickschädel kennen, wundern uns nur, dass da nicht viel mehr passiert ist.
Als wir jetzt beim morgendlichen Versuch, mittels Bürste und Haarspangen aus einer „Struwwelliese“ eine „Rapunzel“ zu zaubern, im Badezimmerspiegel feststellten, dass sich die Veilchenfarbe so langsam von blaulila zu zitronengelb wandelt, blickte mich die Kleine ernst an: „Mama“, bat sie, „tu mir bitte einen Gefallen, und schreib nicht über mein blaues Auge in der Zeitung. Das wäre mir peinlich, wenn das dann alle Leute lesen.“
Erstaunt sah ich sie an. Das sei doch nicht peinlich, versicherte ich ihr, so ein Unfall könne doch jedem mal passieren, auch Erwachsenen.
„Na gut“, willigte sie schließlich ein. „Dann schreib das, wenn Du magst. Das ist ja dann auch gar keine Arbeit, wenn Du etwas schreibst, was Du gerne magst.“
Recht hat sie - diese Zeilen tippten sich quasi wie von selbst...

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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