Hör ma: Ist es das wert?

„Wir sind es wert!“ Mit diesem Slogan ging „ver.di“ am Dienstag in den Warnstreik. Ob die Lohnforderungen ge­rechtfertigt sind, will ich an dieser Stelle überhaupt nicht diskutieren -jeder soll für gute Arbeit gutes Geld verdienen. Und da stimmt mir die Mehrzahl der Bochumer zu.

Die Sympathien, mit der die Bürger dem Warnstreik zunächst begegneten, hat die Gewerkschaft allerdings ziemlich schnell und leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Und ob es das wert war, das möchte ich mal stark bezweifeln. Denn zumindest all‘ die Menschen, die am Dienstag auf ihren vollen Mülltonnen sitzen blieben, sind inzwischen stinksauer. Denn der USB hat angekündigt, dass die Leerung nicht nachgeholt werden könne, weil der Betriebsrat Überstunden abgelehnt habe. Der USB-Betriebsrat sorgt in letzter Zeit ja gerne mal für unrühmliche Schlagzeilen - und wieder ist es ihm gelungen.

Vier Wochen lang bleiben also die Mülltonnen stehen. Man könne sich an der Hanielstraße Müllsäcke abholen, müht sich der USB reichlich hilflos um Schadensbegrenzung. Denn was bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus vielleicht funktionieren mag, ist bei einem anonymen Mehrfamilienhaus von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Da klingt die Vorsilbe „Warn-“ bei diesem Streik wie purer Hohn. Und dabei haben die Tarifgespräche noch nicht mal richtig begonnen. Das kann ja noch lustig werden...

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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