Hör ma: Ärger mit dem offenen Dach

Oft hört man den Satz „Das Leben ist beschissen!“ Oder auch jener oder welcher hat mich beschissen. Automatisch wird mit diesem Wort die Definition verbunden, dass das Leben schwer ist oder jemand jemanden zu seinem Vorteil über das Ohr gehauen hat, aber so, dass es dem „Beschissenen“ nicht gar so weht tut.
Dass dieser Begriff im wahrsten Sinne des Wortes noch eine ganz andere Bedeutung haben kann, spürte ich Anfang der Woche hautnah. Dank der etwas höheren Temperaturen ging es mit offenem Schiebedach auf die abendliche Heimfahrt. Wahrlich ein Vergnügen.
Doch dann passierte es. Das Rotlicht der Lichtsignalanlage an der Großen Beckstraße stoppte den unbändigen Drang an den heimischen Herd. Während ob der Wartezeit der Blutdruck in immer höhere Regionen stieg, gab es eines lauten „Plock“ und penetranter Gestank machte sich im Wagen breit.
Zielgenau durch das Schiebedach, auf das Hemd und auf die Hose fiel er vom Himmel nieder, ein richtig dicker, fetter Taubenschiss - und die Laune war im Keller, im allertiefsten.
Nach dem riesigen Ärger ging mir ein Lichtlein auf oder besser ein ganzer Kronleuchter: Jetzt endlich weiß ich aus eigener, bitterer Erfahrung warum viele Cabrio-Fahrer selbst bei schönstem Cabrio-Wetter das Dach immer schön geschlossen halten.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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