Heike Köckler: „Orte möglichst gesundheitsfördernd gestalten“
Orte, an denen Menschen wohnen, arbeiten und sich erholen, möglichst gesundheitsfördernd zu gestalten, ist das Anliegen von Dr. Heike Köckler, die seit dem 1. Oktober 2015 Professorin für Sozialraum und Gesundheit im Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum ist. Hierbei geht sie von der Erkenntnis aus, dass die Verhältnisse in denen Menschen leben, deren Gesundheit beeinflussen. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Schaffung gesunder Lebensorte für alle, unabhängig von Einkommen, Bildung Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit. „Für mich ist es nicht hinnehmbar, dass sich das durchschnittliche Sterbealter innerhalb einer Stadt je nach Stadtteil um zehn Jahre unterscheiden kann“, sagte Heike Köckler heute in Bochum.
Um den Zusammenhang zwischen sozialen und räumlichen Faktoren für die Gesundheit weiß Köckler nicht zuletzt, weil sie seit Jahren zum Thema der umweltbezogenen Gerechtigkeit arbeitet. Hierbei geht es laut Köckler um ein Leitbild, das einen Gegenentwurf darstellt zu verschiedenen Formen sozialer Ungleichheit, welche mit Umweltfaktoren verbunden sind. Formen umweltbezogener Ungerechtigkeit lassen sich anhand räumlicher Muster als umweltbezogene Verteilungsungerechtigkeit oder anhand sozialer Unterschiede in der Teilhabe an umweltpolitisch relevanten Entscheidungsprozessen als umweltbezogene Verfahrensungerechtigkeit ausmachen. Köckler: „In einem Zusammenspiel von Stadtplanung und Public Health sehe ich Möglichkeiten, dieses Leitbild zu verfolgen.“ Zu diesem Thema hat sie in den letzten Jahren intensiv in Forschung und Praxis gearbeitet.
So hat Heike Köckler bis zu ihrer Berufung die von der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung geförderte Junior-Forschungsgruppe Salus (Stadt als gesunder Lebensort unabhängig von sozialer Gesundheit) von der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund aus koordiniert. Sie hat an der Entwicklung und Erprobung sowohl des Fachplans Gesundheit als auch der Leitlinie Gesundheit des Landeszentrums Gesundheit NRW mitgewirkt. Zudem ist sie Mitglied in der Akademie für Raumforschung und Landesplanung und dort in den Arbeitskreisen Planung für Gesundheitsfördernde Stadtregionen sowie Daseinsvorsorge und Gleichwertige Lebensbedingungen aktiv.
Heike Köckler hat von 1992 bis 1997 an der Universität Dortmund studiert und als Diplom-Ingenieurin für Raumplanung ihr Studium abgeschlossen. Im Jahr 2004 hat sie ebenfalls an der Fakultät Raumplanung zu Indikatoren zukunftsfähiger Entwicklung promoviert und das Konzept der Kooperativen Indikatorenentwicklung entworfen. Von 2004 bis 2011 hat sie am Zentrum für Umweltsystemforschung der Universität Kassel gelehrt und insbesondere zu umweltbezogener Gerechtigkeit geforscht. Seit 2011 war sie am Fachbereich Stadt- und Regionalplanung der TU Dortmund tätig. Im August dieses Jahres hat sie ihre Habilitation am Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Universität Kassel eingereicht.
„Wir schätzen sehr, dass Heike Köckler die Schnittstelle zwischen Sozialraumgestaltung und Gesundheit so exzellent besetzt und freuen uns über die gute Zusammenarbeit“, betonte Prof. Dr. Katrin Janhsen, Dekanin des Departments of Community Health der hsg.
„Das Department of Community Health der hsg bietet mir einen sehr guten Rahmen, um weiter an den Möglichkeiten einer gemeinsamen Gesundheitsförderung durch Stadtplanung und Public Health zu arbeiten. Besonders spannend ist für mich der rege Austausch mit der Praxis und die Lehre in dem berufsbegleitenden Studiengang Sozialraum und Gesundheit“, sagte Heike Köckler. Ferner sehe sie die Gestaltungsmöglichkeiten in einem im Aufbau befindlichen Department als besonders attraktiv an. Köckler: „Nicht zuletzt lässt mich das Ruhrgebiet als Lern- und Lehrort seit meinem Studium nicht mehr los und ich freue mich, weiterhin im Revier tätig sein zu können.“ Heike Köckler ist verheiratet und hat zwei Kinder; ihr Mann stammt aus Bochum.
Kontakt: Prof. Dr. Heike Köckler, Tel: +49(0) 234 77727-730, E-Mail: heike.koeckler(at)hs-gesundheit.de.
Autor:Laura Moersdorf aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.