“Glückskäfer” vermehren sich
Alt und Jung für ein stärkeres soziales Miteinander zu gewinnen, das ist die Grundidee des Patenschaftsprojektes “Glückskäfer“, in dem sich Seniorinnen und Senioren ehrenamtlich für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte engagieren. Eigene
Zuwanderungserfahrungen sind dabei projektunterstützend. Seit nunmehr fünf Jahren Projektlaufzeit findet ein intensiver und regelmäßiger Austausch verschiedener Generationen und Kulturen statt, und die Ergebnisse dieses
integrationsfördernden Dialoges sind durchweg positiv.
Über fünfzig Kinder aus 17 verschiedenen Ländern haben bereits die erwünschte
Unterstützung durch einen der 52 Paten erfahren, und der Bedarf an weiteren ehrenamtlich Tätigen ist nach wie vor hoch. Für die Patenkinder ist die gewährte
Unterstützung mehr als nur ein Ausgleich zu einer oftmals problematischen Schulund
Familiensituation. Die in verschiedenen Bereichen erzielten Lernerfolge sind eine
wichtige Weichenstellung für ihre Zukunft. Für die 41 Frauen und Elf Männer
bedeutet die ehrenamtliche Mithilfe neben den neuen Sozialkontakten vor allem die
Bestätigung, dass sie einen gesellschaftlich wertvollen Beitrag leisten.
Einmal monatlich können sich die Paten zu einem festen Termin treffen, um
anstehende Organisationsfragen zu klären und Erfahrungen auszutauschen. In
diesem Zusammenhang gab es Anfang September ein Sommerfest bei dem alle
Beteiligten zusammen gefeiert haben. Darüber hinaus können die Ehrenamtlichen an
zentralen Schulungen teilnehmen und werden durch das “Glückskäfer-Team” der
Stadt Bochum professionell begleitet.
Das Patenschaftsprojekt „Glückskäfer“ wurde in Kooperation vom Fachdienst
Altenhilfe im Amt für Soziales und Wohnen) und von der Regionalen Arbeitsstelle zur
Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte (RAA im
Integrationsbüro) der Stadt entwickelt. Anlass war einerseits das Wissen um
einen erheblichen Unterstützungs- und Integrationsbedarf seitens der Schülerinnen
und Schüler, andererseits die Ressource eines weit gefächerten Know-hows von
Seniorinnen und Senioren, das diese einbringen können.
Die Kooperationspartner bringen ältere und jüngere Menschen aus verschiedenen Kulturen miteinander in Kontakt. Sie stellen Lernpartnerschaften nach passenden Bedürfnissen und Kompetenzen zusammen. Die jeweils eingebrachte Kompetenz, ob handwerklich, musisch, sportlich, sozial oder kognitiv der Seniorinnen und Senioren prägt deutlich die inhaltliche Ausrichtung des Kontaktes. Die ehrenamtliche Betreuung findet in der Regel einmal wöchentlich statt. Das Besondere am „Glückskäfer“-Projekt ist die Kombination von Generationen verbindendem und Integration förderndem Ansatz, die Nutzung bürgerschaftlichen Engagements zur Optimierung von Sprach- und Bildungsförderung, Lebensbewältigung und Zukunftschancen sowie die Verbesserung der interkulturellen Kompetenzen verschiedener Generationen.
Interessierte Menschen für die Übernahme einer Patenschaft wenden sich an das Projektbüro “Glückskäfer“, per Mail an glueckskaefer@bochum.de oder telefonisch bei Nurhan Dogruer-Rütten unter der Rufnummer 02 34 / 910 - 18 00 oder Eilert Winterboer unter der Telefonnummer 02 34 / 910 - 27 84.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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