Für Toleranz und Miteinander - TKS mit Anti-Rassismus-Siegel ausgezeichnet
Seit Ende März darf die Theodor-Körner-Schule den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ tragen. Die Auszeichnung und das Projekt des Trägervereins „Aktion Courage e.V“ gibt es in Deutschland seit 1995.
Es ist eine Selbstverpflichtung der am Schulleben Beteiligten, sich im Alltag gegen Rassismus und Diskriminierung zu stellen. Die TKS ist damit eine von nur 620 Schulen in NRW, die diese Auszeichnung tragen, und die 15. in Bochum.
Gefeiert wurde mit Schülerinnen und Schülern und Mitgliedern des Kollegiums in der Mensa des Schulzentrums Südwest. Schulleiter Bernhard Arens begrüßte den Bezirksbürgermeister Marc Gräf, der für die Aktion Pate steht, sowie Tobias Blöink, Projektkoordinator der Stadt Bochum. Paten sind außerdem Ralf Lambrecht und Birgit Iserloh vom „Theater Traumbaum“ in Bochum-Gerthe.
Arens hob das zeitintensive Engagement der Beteiligten hervor und freute sich, dass dies nun belohnt wird. Das Siegel verpflichte und ermutige in allen Bereichen des Schullebens dazu, diskriminierende Äußerungen und Handlungen zu ächten. „Wer die Schulgemeinde der TKS kennt, der weiß, dass das keine leeren Versprechungen sind.“ Es gebe drei Internationale Klassen an der TKS, in denen die Integration von 45 geflüchteten oder ausgereisten Kindern und Jugendlichen gelebt werde. Arens dankte vor allem den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen Britta Ennenbach, Annette Klatt, Anna-Lena Kelbassa und der bereits pensionierten Barbara Seifert-Rühe.
Die TAMI-AG
Im laufenden Schuljahr haben neun Schülerinnen der Stufe EF und ihre Lehrerin Britta Ennenbach die TAMI-AG gegründet. TAMI steht für „Toleranz, Akzeptanz, Miteinander und Individualität“. Die Schülerinnen Sophia Heim und Josefine Hardering würdigten in ihrer Rede Linden und Dahlhausen als ein „multikulturelles Umfeld“ und spannten einen weiten Bogen von der Ankunft der „Gastarbeiter“ in den 60er Jahren bis zum Einzug von Flüchtlingen an der Lewacker Straße. Nicht immer sei jedoch das Zusammenleben im Stadtteil ohne Vorbehalte. Gerade deshalb sei es nötig, in der Schule „schon die Jüngeren davon zu überzeugen, dass kein Mensch wegen seiner Hautfarbe, seines Aussehens, seiner sexuellen Orientierung oder seiner Religion diskriminiert“ werde.
Sophia und Josefine kündigten bereits spannende neue Projekte der AG an und dankten ihrem Paten, dem Bezirksbürgermeister Marc Gräf, für seine Hilfe und Unterstützung. Gräf selbst ist als Pate "stolz und froh" darüber, dass Jugendlichen wieder Werte wie Toleranz und Akzeptanz wichtig würden: "Die TKS hat dies schon mit der Erforschung jüdischen Lebens in Linden und Dahlhausen und mit der Gestaltung des Volkstrauertages 2016 eindrücklich gezeigt." Eine solche mutige Haltung könne ein nachhaltiges Leitbild in der heutigen Zeit sein und werde von ihm nach Kräften unterstützt, ergänzte der Projektpate.
Alltäglich Flagge zeigen
Laut Koordinator Tobias Blöink kommt es darauf an, „alltäglich Flagge zu zeigen“ gegen Rassismus und Diskriminierung. Denn „die Populisten warten schon und ködern uns mit einfachen Antworten und einer Aufteilung der Welt in Schwarz und Weiß". Die Auszeichnung beschreibe keinen statischen Zustand, sondern eher ein Ziel und einen Ansporn für die Schule. Blöink verlieh der TKS das Siegel als sichtbares Zeichen für ihren Eingangsbereich und sicherte den Schülern Unterstützung und Hilfe zu im Rahmen des großen und vielfältigen Netzwerkes „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“.
Autor:Lukas Lanio aus Bochum |
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