Fotoausstellung im Kunstmuseum - „Vorgestellt! Ich bin ich“
Im Kunstmuseum Bochum, Kortumstraße 147, wird am Dienstag, 4. Juni, um 18 Uhr die Fotoausstellung „Vorgestellt! Ich bin ich“ eröffnet. Die Schau entstand in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule und ist Teil der Internationalen Fachtagung zur Umsetzung der VN-Behindertenrechtskonvention in der Praxis die unter dem Titel Menschen Recht Inklusion von Donnerstag bis Samstag (6. bis 8. Juni) in Bochum stattfindet.
In der Ausstellung werden drei ganz unterschiedliche Fotoprojekte präsentiert, die sich mit dem Thema „Behinderung“ beschäftigen. Eva Dammann lernte 2009 Pierre G. Wilson kennen, einen jungen Mann mit Down-Syndrom. Sie begleitete ihn über die folgenden drei Jahre immer wieder mit ihrer Kamera, und über 1000 Fotos entstanden. Die in Bochum gezeigte Auswahl zeigt Pierre in unterschiedlichsten Situationen, Stimmungen und Aktionen und erlaubt so einen Einblick in dessen Lebenswelt.
Miriam Roses Projekt Karneval-Fotoshooting entstand im sauerländischen Iserlohn. Während einer Karnevalsveranstaltung im CVJM stellte sie für die Feiernden Kostüme aus dem Fundus des Iserlohner Theaters bereit und engagierte eine professionelle Fotografin. Menschen mit und ohne Behinderung konnten so für einen Tag in diverse Rollen schlüpfen und sich vor der Kamera präsentieren. Die Fotografin Nadine Sippel war begeistert von der Unbefangenheit und Experimentierfreude der Teilnehmer und beschreibt die Aktion als das beste Fotoshooting, das sie jemals erlebt habe. Einige der Fotos sind nun im Museum zu bewundern.
Andreas Teichmann entwickelte für das 40-jährige Jubiläum der Essener Comeniusschule – eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung – eine Art „Mini-Fotostudio“, in dem die Kinder und Jugendlichen sich mehrmals selbst porträtieren konnten. Direkt nach den Aufnahmen wählten sie selbst ihr „Lieblingsfoto“ aus, das in der Folge als Vergrößerung abgezogen wurde.
Sowohl die Lehrer als auch Teichmann waren dabei häufig von der Bildauswahl überrascht: „Ich habe wieder gelernt, dass es nicht immer das Klischeehafte, immer lachende Image ist, von dem Außenstehende sagen würden, ‘Mann, der ist aber gut getroffen‘, was dem Einzelnen wichtig ist“, so Teichmann. Neben einigen Porträtaufnahmen der Schüler wird während der gesamten Laufzeit auch Teichmanns kleines Fotostudio zu sehen sein, und die Besucher sind eingeladen ihr eigenes Porträt zu fertigen und so das Projekt zu erweitern.
Die Fotoausstellung im Kunstmuseum Bochum ist dienstags, donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet sowie mittwochs von 10 bis 20 Uhr.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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