Erster Förderpreis an Yong-Suk Jung wegen herausragender Arbeit auf dem Gebiet der Sozial- und Arbeiterbewegungsgeschichte

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Aus den Händen des Vorsitzenden Prof. Günter Brakelmann nahm Yong-Suk Jung den zum ersten Mal vergebenen Förderpreis des „Fördervereins des Instituts für soziale Bewegungen“ entgegen. Der Förderpreis wird künftig jährlich an eine herausragende Dissertation aus dem Feld der Sozial- und Arbeiterbewegungsgeschichte vergeben. Er ist mit 1.000 € dotiert für die Drucklegung der preisgekrönten Arbeit. Die Koreanerin war sichtlich stolz und hocherfreut über die Würdigung vom Bochumer Förderverein..

Yong-Suk Jung erhielt die Auszeichnung für ihre geschichtswissenschaftliche Dissertation über „Familien im Ruhrgebiet in der Nachkriegszeit“, die von dem kürzlich verstorbenen Prof. Dr. Klaus Tenfelde betreut worden war. An ihn erinnert sie sich rückblicken so: "Professor Tenfelde hat die Bezeichnung Doktorvater wortwörtlich umgesetzt. Er ist in völlig außergewöhnlicher Art und Weise auf meine Situation eingegangen." Jung verfolgt in ihrer Arbeit den nach Ende des Zweiten Weltkrieges einsetzenden Wandel der Familienbildung im Ruhrgebiet bis in die jüngste Vergangenheit. Ausgehend von durch den Krieg verursachten Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur des Ruhrgebiets untersucht sie den Zusammenhang der Wohnungssituation von Bergarbeitern mit deren Familienplanung. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen auch die Auswirkungen des Strukturwandels auf die Familienbildung im Ruhrgebiet, wie sie zum Beispiel aus den zunehmenden Erwerbsmöglichkeiten für Frauen resultierten. Yong-Suk Jung hat so mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der bisher wenig bekannten sozialen Aspekte des Strukturwandels geleistet, der bisher vor allem als ökonomisch beeinflusst gesehen wurde. Die Arbeit wird im kommenden Jahr im Klartext-Verlag veröffentlicht werden.

VON KOREA NACH BOCHUM UND ZURÜCK
Nach dem Geschichtsstudium mit Magisterabschluss in Südkorea studierte die Wissenschaftlerin von 1997 bis 2000 an der Ruhr-Universität Geschichte. Im Anschluss nahm sie ihr Promotionsstudium auf, dass sie im Mai 2011 abgeschloss. Aktuell ist Jung wissenschaftliche Mitarbeiterin am Korea Women Studies Institute in Seoul und Dozentin an zwei südkoreanischen Universitäten.

DER FÖRDERVEREIN
Der Verein zur Förderung des Instituts für soziale Bewegungen e.V. besteht seit 1979. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Forschungen auf dem Gebiet der Geschichte der Arbeiterbewegungen und anderer sozialer Bewegungen wissenschaftlich und praktisch zu fördern. Damit schlägt der Verein eine Brücke zwischen universitärer Wissenschaft und gesellschaftlicher Wirklichkeit.

Autor:

Thea Struchtemeier aus Bochum

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