Eiskalter Abverkauf - Die milden Temperaturen in dieser Saison bringen hohe Prozentzahlen für alle Schnäppchenjäger
Der Winter hat sich in dieser Saison höchstens mit 30 Prozent am Wintertreiben beteiligt. Aus diesem Grund fallen die Prozente im Einzelhandel am Saisonende besonders hoch aus – ganz zur Freude der Schnäppchenjäger.
Den Schlussverkauf gibt es offiziell seit 2004 nicht mehr. Damals wurden die Regelungen zum Schluss- und Sonderverkauf gestrichen. Zeitliche Eingrenzungen für den Abverkauf am Saisonende traten außer Kraft. Drei Jahre zuvor wurde zudem das Rabattgesetz aufgehoben und damit die Preisgestaltung liberalisiert. Seitdem kann der Einzelhandel drastische Preissenkungen im gesamten Sortiment vornehmen. Auch wenn der Winter in dieser Woche Einkehr gehalten hat und sich nun doch noch entschied, dem „ewigen Frühling“ der vergangenen Monate zu trotzen, zeigt diese Saison die Vorteile der Liberalisierung des Handelsmarketings von vor zehn bzw. dreizehn Jahren.
Eiskalt reduziert
Wer in diesen Tagen durch die Bochumer Innenstadt streift, findet Rot als die dominierende Farbe vor: 30, 50 oder sogar 70 Prozent. Da sind die Schnäppchenjäger sogleich im Sale-Shopping-Paradies und können sich mit Winterwaren einkleiden – womöglich auch in stiller Hoffnung, dass Väterchen Frost und Frau Holle sich bald doch noch so richtig Mühe geben. Prokurist Heinz Illinger vom Modehaus Baltz wünscht sich auch weitere Wintertemperaturen für die nächsten Wochen: „Wir hoffen noch immer auf einen richtigen Wintereinbruch. Unsere Bestände sind aufgrund der dauerhaft milden Temperaturen noch sehr hoch und die Frühjahrsmode ist teilweise schon eingetroffen. Deswegen reduzieren wir derzeit extrem – teilweise bis zu 70 Prozent.“ Ähnliches vermeldet der Einzelhandelsverband Ruhr Lippe: „Gerade was den Textilhandel betrifft, bekamen wir schon während der Saison die Rückmeldung, dass es sich durch den ausbleibenden Winter sehr schwierig gestaltet. Viele Unternehmen haben deswegen früh angefangen, die Artikel zu reduzieren. Das wird noch zunehmen, denn in den kommenden Wochen muss das Wintersortiment nun mal raus aus den Läden“, schildert Marion Runge Geschäftsführerin der Bochumer Geschäftsstelle des Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe.
Vorteile für beide Seiten
Für Schnäppchen-Jäger und diejenigen, die ihren Kleiderschrank lange schon um das ein oder andere Stück erweitern wollten, ist das diesjährige Saisonende mit den extremen Rabatten eine wahre Wonne. Für den Einzelhandel zeigt sich auch in diesem Jahr der Vorteil der flexibleren Schlussverkaufs- und Rabattregelungen. Denn dadurch konnte schon früh mit Reduzierungen begonnen werden, um das Interesse auf die Winterwaren zu lenken, gerade weil das Thermometer nur Temperaturen fernab des Gefrierpunkts meldete.
Eine aktuelle Umfrage zur Bochumer Schnäppchenjagd finden Sie hier
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
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