Einheit der Christen: Lammert sieht Chancen
7657 öffentliche Unterstützer, darunter 126 aus Bochum, hat die Initiative „Ökumene jetzt“ aktuell. Zu den 23 prominenten Erstunterzeichnern im September 2012 gehören aus dieser Stadt der evangelische Theologe Günter Brakelmann und der katholische Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Nach der Einheit der Deutschen Anfang der 90er Jahre nun auch die Einheit der Christen zu erleben - das ist ein großer Wunsch des zweithöchsten Repräsentanten der Bundesrepublik. Bei seinem knapp zweistündigen Besuch in der Liebfrauen-Gemeinde trat er mit sehr viel Überzeugungskraft in seinem Referat und in persönlichen Gesprächen dafür ein. „Leute tut etwas - es ist unsere Aufgabe“, appellierte er an die knapp 200 Zuhörer im vollbesetzen Saal. Die Reformation vor fast 500 Jahren und das zweite vatikanische Konzil vor gut 50 Jahren als Daten bezeichnet Norbert Lammert als große Herausforderungen für alle Christen. „Mich ärgert, dass die Bereitschaft von Frauen in der katholischen Kirche nicht abgerufen wird oder solch skurrile Fehlentscheidungen, dass deutsche Gesangbücher in Rom genehmigt werden müssen“. Er kritisierte mit diesem Besispiel die zunehmende Bedeutung der Amtskirche und die tendenz zur Zentralisierung. „Die obere Ebene müssen den Druck von unten für Veränderungen erkennen“, sieht Lammert gute Chancen für die Einheit der Christen.
Hintergrund
Die traditionelle Gemeinschaftsveranstaltung von kfd, KAB und Kolpingfamilie Linden zum Jahresauftakt richtete diesmal die Frauengemeinschaft (kfd) gekonnt aus.
Nicht nur Maria Rische und Moderatorin Gabriele Beckmann von der kfd waren erleichtert als der Bundestagspräsident trotz des Schneefalls pünktlich den Saal betrat.
Pastor Detlef Kuhn hatte sich für eine mögliche Verspätung von Norbert Lammert schon ein Alternativprogramm überlegt: „Eine Schneeballschlacht Katholiken gegen Protestanten“.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.