Eine Erfolgsgeschichte - in Stein gemeißelt- Ein Familienbetrieb mit langer Tradition: Bildhauerei Bielfeld feiert ihr 100-jähriges Jubiläum

Mit einer Hobelbank fing alles an - daraus entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte, die nun schon ein ganzes Jahrhundert währt: Ihr 100-jähriges Bestehen feiert die Bildhauerei Bielfeld.

Grabsteine aus der Bildhauerei Bielfeld stehen heute nicht nur im gesamten Bundesgebiet, sondern auch in Österreich und den USA. Dabei lag der Ursprung der Firma, die von Alfred Bielfeld sen.,1912 gegründet wurde, in den Räumen der Holzhandlung Krüsemann an der Schützenbahn. Hier deckten Tischler nicht nur ihren Holzbedarf, sondern wurden Auftraggeber für aufwändige Schnitzereien. Schon in den 1920er Jahren erweiterte er sein Angebot unter anderem um Grabkreuze, die in den Kriegsjahren zunehmend das Friedofsbild prägen sollten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betriebssitz ausgebombt, so dass Albert Bielfeld sen. behelfsmäßig einen Pferdestall in der Wittener Straße 236 zur Werkstatt umbaute. In dieser Zeit entstand unter anderem das Ehrenmal für die Ev. Kirchengemeinde in Altenbochum. Ab 1955, nach seinem Tod, leitete Albert Bielfeld jun. die Geschäfte der Bildhauerei. Auf dem benachbarten Kirchengelände richtete er im gleichen Jahr die erste mit Steinen bestückte Ausstellung ein. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Werkstoff Stein ergaben sich durch die Mithilfe von älteren Steinmetzen. 1956 kaufte Albert jun. das erste Auto - und machte den Führerschein.

1963 mußte der Betriebs-standort der Erweiterung der Wittener Straße weichen. Pläne zur Standortverlegung an den Friedhofsweg (heute Feldmark) waren noch nicht reif, so dass die Firma als Übergangslösung Zuflucht auf dem Hof der Tischlerei Bössing, den Schwiegereltern von Albert jun., an der Prümerstraße hinter dem Rathaus fand. 1965 begann er mit dem Neubau für Wohnhaus und Werkstatt am Friedhofsweg 104 - 1967 war die Werkstatt dort funktionsfähig ausgebaut. Die Installation einer Druckluftanlage ermöglichte den Ausbau der Grabmalfertigung.

Sohn Klaus, geboren 1948, absolvierte eine Lehre als Steinmetz und Steinbildhauer. Nach bestandener Meisterprüfung übernahm er 1971 die Bildhauerei. Vater Albert jun. betreute schwerpunktmäßig den Holzbereich und den Verkauf. Mutter Margarete übernahm die Buchführung. Mit seiner Ehefrau Monika, Malermeisterin aus Ulm, baute er den Steinbereich weiter aus und gründete mit ihr 1980, nach dem Tod von Albert jun., eine GmbH zur Weiterführung des Betriebs. Es entstanden Grabmale, Brunnenanlagen und Objekte mit hochwertiger handwerklicher Gestaltung. Im gleichen Jahr legten sie den Grundstein für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses am Freigrafendamm 60, das heute als Ausstellungs- und Geschäftsraum genutzt wird.

1988 erweiterte Klaus Bielfeld das Arbeitsspektrum der Bildhauerei um die Bereiche Denkmalpflege und Steinrestaurierung.

Tochter Dorothee, 1973 geboren, übt in der vierten Generation den Beruf des Bildhauers aus. Nach ihrem Diplomabschluss als Architektin kehrte sie 1999 aus Londond nach Bochum zurück. Gemeinsam mit dem elterlichen Betrieb entstanden seither zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum sowie unter anderem das Zentralmonument auf dem Friedhof der Ev. Kirchengemeinde Langendreer.