Ein Flüchtling sagt Danke
Abdul Azim „Sanjar“ Ghafari bat mich seine Danksagung zu veröffentlichen. Er fühlt sich hier in Bochum sehr wohl und hat symbolisch ein Haus für uns alle gebaut.
Stefanie Tautorat betreut ihn beim Sprachunterricht: Als einige Ehrenamtliche im Februar 2016 mit Deutschunterricht für die Flüchtlinge in der Turnhalle Heinrichstraße in der Bücherei Gerthe begannen, gesellte sich von Anfang an Herr Ghafari zu uns. Er ist ein sehr höflicher, freundlicher und fleißiger Mensch. In Afghanistan war er Schriftsteller und politischer Experte für diese Region. Leider musste auch er seiner Heimat den Rücken kehren. Er ist immer sehr zuvorkommend und hilfsbereit.
Kurzer Lebenslauf
Ich heiße Ghafari, mein Vorname ist Abdul Azim und Sanjar ist mein Künstlername. Ich bin im Jahr 1960 in der Altstadt Kabul (Hauptstadt von Afghanistan) in einer gebildeten Familie geboren. Nach der Schulbildung studierte ich Biologie und Chemie an der Universität Kabul. Ich engagierte mich in der Politik und in der Öffentlichkeitsarbeit. Ich bildete mich im Bereich Nationale Sicherheit weiter und arbeitete eng mit Jugendlichen, Frauen und Kinder zusammen. Darüber hinaus arbeite ich als politischer Experte für Afghanistan und Region. Seit mehr als 15 Jahren arbeite ich als freier Schriftsteller. Ich bin verheiratet und habe vier Töchter und zwei Söhne.
Ich musste mein Land verlassen und bei Ihnen Zuflucht suchen. Da ich für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte gekämpft habe und in den Medien präsent war, war ich ein Feind für Terroristen und sie kennen keine Gnade. Sie haben mich bedroht und ich musste mein Leben retten. ich bin seit Juni 2014 in Deutschland und möchte mich bei Ihnen für Ihre liebvolle und herzliche Gastfreundschaft bedanken:
Mein Nest oder ein zweites Zuhause
Ich grüße Sie und alle Menschen, die unser Leid nachvollziehen können und verstehen, dass wir seelische Ruhe und Frieden brauchen, keine Bequemlichkeit!
Wir haben ein schönes Zuhause gehabt und ein ruhiges Leben mit sozialer Gerechtigkeit geführt. Alle wichtigsten und menschlichen Bedürfnisse wurden uns genommen und die Feinde der Menschlichkeit haben uns Angst und Schrecken eingejagt. Wir mussten unser Land verlassen. Sie und Ihre Familien haben uns großzügig und liebevoll empfangen. Ihre Natur, Umwelt und Sie haben ihr Brot mit uns geteilt. Sie haben uns aufgenommen und uns beschützt.
Sie haben uns auf alles vorbereitet, was man für das Leben hier in Deutschland braucht und dafür möchten wir Danke sagen. Danke für Ihre großartige und menschliche Leistung. Wir wünschen Ihnen Gesundheit und alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Sanjar Ghafari
Schriftsteller und politischer Experte für Afghanistan und Region
Autor:Klaus Gesk aus Bochum |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.