Ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter zu Besuch in Bochum

Jimmy Carter unterschreibt im Goldenen Buch der Stadt Bochum
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Gerade hat er seinen 88. Geburtstag gefeiert, doch an Ruhestand ist beim ehemaligen US-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter noch lange nicht zu denken. Immer noch ist er auf der Welt unterwegs - ganz besonders im Namen des Friedens.

Der Frieden im Nahen Osten ist nur eines der vielen Vorhaben, die Jimmy Carter am Herzen liegen. Das „Jimmy Carter Center“ setzt sich weltweit für Menschenrechte, verbesserte medizinische Versorgung und natürlich der unabdingbaren Basis für beides, den Frieden, ein.

Friedensnobelpreisträger diskutieren unter sich

Im Rahmen der Konferenz „Herausforderung Zukunft“ kam Carter nun in die Jahrhunderthalle nach Bochum. Hier erwarteten ihn neben zahlreichen Vertretern der nationalen Presse auch die Friedensnobelpreisträger Dr. Shirin Ebadi und der frühere polnische Staatspräsident Lech Walesa zur Duiskussion.

„Diese Konferenz ist wichtig, denn hier werden gegenwärtige und zukünftige Fragen zum Frieden diskutiert“, lobt Carter die nicht-kommerzielle Veranstaltung, deren Hauptthema in diesem Jahr „Menschenrechte und Globalisierung“ lautete. Carter selbst ist gerade auf Reisen durch den Nahen Osten, trifft sich mit Schlüsselfiguren wie Mahmut Abbas, Schimon Peres und Mohammed Mursi ,um weiter über den Frieden im Nahen Osten zu diskutieren.

Besonders der Fall Israel bereitet Carter Sorgen: „Durch den Weiterbau der israelischen Siedlungen in palästinensischem Gebiet hat der israelische Premierminister Netanjahu die Zwei-Staaten-Lösung quasi unmöglich gemacht.“ Daher seien verstärkte Friedensverhandlungen und Vermittlungen zwischen den Ländern im Nahen Osten unabdinglich: „Es wäre hilfreich, wenn sich die europäische Union stärker einbinden würde in diesen Prozess. Besonders, falls Obama nach den Wahlen nicht als Vermittler zur Verfügung stehen sollte“, fügt der Friedensnobelpreisträger hinzu.

Auch über den aktuellen Wahlkampf in den USA plaudert Carter: „Natürlich hoffe ich dass Obama gewinnt, und seine Karten stehen schließlich nicht schlecht; Romney mag zwar flächendenckend mehr Stimmen kriegen, doch Obama hat die Schlüsselstaaten Ohio und Pennsylvania auf seiner Seite. Ich selbst lebe in Georgia, einem republikanischen Staat. Aber mein kleines Städtchen Plains steht voll und ganz hinter Obama,“ lächelt der überzeugte US-Demokrat.

Zudem erhielt Obama Lob für sein Krisenmanagement und seine Kommunikationsbereitschaft vor und während des Wirbelsturms „Sandy“ von führenden republikanischen Politikern an der Ostküste. „Das lässt Obama natürlich sehr gut dastehen“, sagt Carter überzeugt und fügt hinzu: „Er ist gut für unser Land und gut für die Welt.“

Carters Geheimnis: eine intakte Ehe und Familie

Wie Carter es schafft, in seinem Alter immer noch so jung, fit und vital zu sein? „Ich habe eine großartige Ehefrau, wir achten beide gut aufeinander. Seit über 60 Jahren ist sie nun an meiner Seite, wir haben eine große Familie, einen aktiven Tagesplan und sie achtet selbstverständlich auch auf unsere gesunde Ernährung“, zwinkert Carter.

Die Bochumer Jahrhunderthalle als Veranstaltungsort gefiel dem 39. US-Päsidenten ebenfalls gut: „Es ist wunderbar, hier zu sein. Die Architektur ist beeindruckend!“

Jimmy Carter unterschreibt im Goldenen Buch der Stadt Bochum
Jimmy Carter von Journalisten umringt
Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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