Das "Wasser des Lebens"

Wie probiert man einen Whisky richtig? - Vor dem Gaumen kommen Augen und Nase ins Spiel: Farbe, Aussehen, Geruch kommen noch vor der Bewertung des Geschmacks und des Abgangs. Fotos (4): Vesper
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  • Wie probiert man einen Whisky richtig? - Vor dem Gaumen kommen Augen und Nase ins Spiel: Farbe, Aussehen, Geruch kommen noch vor der Bewertung des Geschmacks und des Abgangs. Fotos (4): Vesper
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Sehen, riechen, schmecken - beim Whiskytasting sind alle Sinne gefordert

"Worauf es beim Whisky vor allem ankommt, ist, dass er Ihnen schmeckt." - Der Mann muss es wissen: Helge Bardeleben ist Gebietsmanager beim Spirituosenunternehmen "Beam Suntory" und an diesem Abend als Whisky-Experte Reiseleiter durch die Welt der Bourbons, Single Malts und Blends.

Rund 50 Gäste sind beim Whisky-Tasting dabei, zu dem "Edeka Driller" ins Küchenstudio Rochol am Castroper Hellweg geladen hat - Whisky-Laien ebenso wie absolute Neulinge, aber auch einige echte Kenner sind darunter.
Sie alle erwartet ein ambitioniertes Programm an diesem Abend: Sieben Whiskys gilt es zu verkosten - und als wäre das noch nicht genug, hat sich Daniel Driller als Überraschung noch einen Welcome-Drink für seine Gäste einfallen lassen - ein "Old Fashioned", ein klassischer Cocktail, natürlich ebenfalls auf Whisky-Basis. "Eines ist klar", macht Bardeleben daher direkt zu Beginn des Abends deutlich, "wer hier nachher rausgeht, fährt kein Auto mehr."
Dabei geht es an diesem Abend keinesfalls darum, sich zu be-trinken, sondern in großer Runde unter fachmännischer Anleitung die Unterschiede zwischen den einzelnen Whiskys heraus-zu-er-schmecken: vom amerikanischen "Knob Creek"-Bourbon, der überwiegend aus Mais destilliert wird, über den milden, bernsteinfarbenen in Sherry-Fässern gelagerten "The Macallen Amber" und den rauchigen "Laphroaig Quarter Cask" aus Schottland geht die Reise durch die Whisky-Welt, bevor es zum Abschluss ein echtes Highlight ins Glas gibt - den zwölf Jahre gereiften "Yamazaki" aus der ältesten Brennerei Japans.
Helge Bardeleben liefert das nötige Hintergrundwissen - etwa über den Destillationsprozess, über Fassgrößen und Holzarten, über die Geschichte des Whiskys und über die wechselvolle Historie der einzelnen Brennereien. Ganz nebenbei räumt er mit einigen Vorurteilen auf ("Bourbon ist nur was für in die Cola") und erzählt die ein oder andere Anekdote aus der Welt des Whiskys. So erfahren die Besucher etwa, dass bei der schottischen Bowmore Destillerie die weltweit erste weibliche Master Blenderin für Whiskys arbeitet oder dass sich das Wort "Whisky" bzw. "Whiskey" vom schottischen "Uisge Beatha", dem "Wasser des Lebens", herleitet.
Für die nötige "Grundlage" an diesem Abend sorgt Eventkoch Emanuel Mc Cance, der die Gäste mit einem im Sous-Vide-Verfahren gegarten Black-Angus-Roastbeef verwöhnt. Zum zarten rosa Fleisch serviert er thematisch passend eine Hollandaise-Sauce, die er mit Whisky verfeinert hat. Das Team von Daniel Driller präsentiert dazu ein kalt-warmes Vorspeisen-Buffet. Eine passende "geistige Grundlage" gibt es ebenfalls: Die Bochumer Autorin Alexandra Huß liest aus ihrem Krimi-Erstling "Weiße Hand wie Schnee".
"Unsere ersten Tastings im letzten Jahr haben wir bei uns im Laden gemacht. Wir haben dafür unsere Event-Fläche hergerichtet und unsere Mitarbeiterinnen haben ein Buffet gezaubert", berichtet Daniel Driller. "Das hat auch immer wunderbar funktioniert, aber hier im Küchenstudio haben wir natürlich ganz andere Möglichkeiten, etwa für das Live-Cooking", berichtet Daniel Driller. "Wir sind froh, 'Küchen Rochol' als Partner gewonnen zu haben."
Neben Whisky-Tastings hat Daniel Driller auch schon Abende zu den Themen Gin oder Rum angeboten. "Wir versuchen, unseren Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten und so auch unsere Kompetenzen zu zeigen." Jeder Tasting-Abend hat einen anderen Schwerpunkt: "Es hängt immer davon ab, welche Experten wir gewinnen können. So können unsere Kunden immer wieder etwas Neues ausprobieren und verkosten." Ein Konzept, das aufzugehen scheint, denn viele Besucher an diesem Abend sind bereits "Stammgäste". Das Konzept kommt offenbar an. "Ein toller Abend", findet Claudia Lomm, die das Tasting ihrem Lebensgefährten Norbert zum Geburtstag geschenkt hat. "Auch wenn die torfigen Whiskys nicht so meins sind." Eigens aus Arnsberg angereist ist Ulrich Brüggemann: "Was hier geboten wird, ist einzigartig. So etwas gibt es bei uns nicht."
Über 100 Whisky-Sorten hat Driller in seinem Markt an der Castroper Straße bereits im Sortiment - bald sollen es noch mehr werden. Und auch Bardeleben hat in den letzten Jahren ein gesteigertes Interesse am Thema Whisky feststellen können: "Dabei geht der Trend weg von Allerweltsgetränken hin zu hochwertigen Whiskys." Eine Entwicklung, die den Fachmann freut, denn: "Whisky ist ein Genussmittel." Der Whisky müsse immer zum Anlass, zur Umgebung und zur jeweiligen Stimmung passen - den einen, perfekten Whisky gibt es also nicht. Der Fachmann ist übrigens wohl der Einzige, der an diesem Abend beim Wasser bleibt: "Ich muss ja noch fahren."

TERMINE

Die nächsten Tasting-Termine von "Edeka Driller" stehen bereits fest:
am 10. März gibt es eine Veranstaltung unter dem Titel "Craft Beer meets Dry Age Burger"
am 16. März folgt ein "Jack Daniels Tasting"
am 7. April ist ein Whiskytasting XXL im VIP-Bereich des VfL Bochum geplant
Karten für alle Veranstaltungen gibt es direkt im Markt an der Castroper Straße 202-210. Termine

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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