Dampfloks im fliegenden Wechsel
Zwei Dampfloks in einem fliegenden Wechsel: Am Montag tauschte das Eisenbahnmuseum Dahlhausen zwei Fahrzeuge auf dem Vorplatz der Starlight-Halle gegeneinander aus.
Eine frisch aufgearbeitete preußische T9.1 aus dem Baujahr 1893 hat nun den Platz am Stadionring eingenommen. Sie verbrachte viele Jahre teilzerlegt im Dahlhauser Museum. Damals war sogar angedacht, die Güterzug-Tenderlokomotive wieder betriebsfähig herzurichten. Doch ein Rahmenschaden machte diesen Plänen ein Ende. Nun wurde sie museal für ihren Einsatz vor dem Musicaltheater restauriert. Zwei Schwerlastkräne hievten die Lokomotive auf das Gleis, rund 30 Arbeitskräfte waren dabei im Einsatz.
Die T 9.1 der Preußischen Staatseisenbahnen waren bereits zu Beginn der 1930er Jahre weitgehend ausgemustert, einige wurden in den Kriegsjahren noch einmal reaktiviert. Nur zwei dieser Maschinen sind heute noch erhalten, die andere ist im Süddeutschen Eisenbahnmuseum Heilbronn zu finden.
Von der Starlight-Halle zurück nach Dahlhausen wurde im Gegenzug ein längst äußerst seltenes Exemplar befördert. Schon zur Premiere des Musicals wurde die von Henschel für die Hibernia AG gebaute Lokomotive 1988 kurzfristig als Blickfang vor dem neuen Gebäude präsentiert. Zur 5000. Aufführung kehrte sie im Jahre 2000 als Dahlhauser Leihgabe zurück. Nun wird es allerdings Zeit für eine Restauration, der Rost hat dem Ausstellungsstück in den vergangenen 15 Jahren arg zugesetzt. Mal wieder viel Arbeit für die ehrenamtlichen Schrauber im Eisenbahnmuseum.
Im Jahr 1942 kaufte das Bergbau-Unternehmen Hibernia zwei fünffach gekuppelte Lokomotiven von Henschel für die eigenen Werksbahnen. Dort erhielten sie die Betriebsnummern 41-E und 42-E. Die 42-E wurde bereits Anfang der 1970er Jahre verschrottet. Die 41er fand nach ihrer Ausmusterung 1971 beim Bergwerk General Blumenthal in Recklinghausen später den Weg nach Dahlhausen.
Unter Dampf zum Weihnachtsmarkt
Unter Dampf werden beide Exemplare nicht mehr gesetzt, im Gegensatz zur preußischen P8 aus Bochum. Die betriebsfähige 382267 war in diesem Jahr wieder vielfach im Einsatz und schiebt zu den alljährlichen Weihnachtsmärkten auch 2015 wieder einen Einsatz. Zwei sogar, denn die eigentliche Fahrt war ratzfatz ausgebucht.
In den vergangenen Jahren ging es unter anderem nach Osnabrück oder Aachen, nun steht Soest auf dem Fahrplan. Nachdem die Fahrt am Samstag, 28. November, rasch ausverkauft war, gibt es nun am Sonntag, 29. November, eine zweite Reise.
Der Museumszug wird mit seinen Fahrgästen stilecht in historischen Wagen aus den 1920er bis 1950er Jahren um 10.45 Uhr in Bochum-Dahlhausen abfahren und gegen 15 Uhr in der über 1 000 Jahre alten Westfalenmetropole Soest eintreffen. Um 19 Uhr geht es zurück.
Detaillierte Informationen gibt es unter Tel.: 492516 (dienstags bis freitags zwischen 10 und 17 Uhr) sowie im Netz unter www.eisenbahnmuseum-bochum.de.
Am kommenden Sonntag, 15. November, besteht zwischen 10 und 17 Uhr letztmals in diesem Jahr die Möglichkeit zum Besuch des Museums. Bis zum 29. Februar 2016 ist dann Winterpause.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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