BürgerReporter des Monats Februar: Bernfried Obst
"Wie schön wäre die Welt, wenn jeder nur die Hälfte von dem täte, was er von anderen verlangt." Diese Worte des Schriftstellers Curt Goetz liest jeder, der das Profil von BürgerReporter Bernfried Obst aus Herne besucht. Seit dem Gründungsjahr des Lokalkompass berichtet der Herner über das Ruhrgebiet. Er ist unser BürgerReporter des Monats Februar 2018.
Was kannst du besonders gut, was nicht so?
Man sollte sich ja selber nicht loben, nach dem Motto: „Eigenlob stinkt“. Aber eines bin ich gern bereit zu unterstreichen: Ich bin mit meinen mir entwickelten oder auch vertrauten Möglichkeiten sehr, sehr zufrieden und trachte nicht nach dem Anderen. Für mich steht im Vordergrund: Alles was Dich interessiert, kannst Du mit einer gesunden Selbsteinschätzung versuchen zu erlernen oder Du lässt es – „Schuster, bleib bei deinen Leisten“!
Was sind die fünf wichtigsten Dinge in deinem Leben?
Meine Familie; Gesundheit; Vertrauen; Helfen. Hilfe am Menschen, wo Hilfe durch Lebensumstände notwendig ist und in unserer leidgeprüften Natur. Hier könnte jeder positiv einwirken, aber leider fehlt vielen das Bewusstsein der Unterstützung. Des Weiteren bin ich stets bereit, in dieser schnelllebigen Zeit mich neuen Herausforderungen zu öffnen, denn wer sich verschließt, verschenkt häufig Lebensqualität.
Bitte beschreibe dich in drei Worten.
Ungeduldig, neugierig, zuverlässig.
Was macht Herne für dich aus? Was läuft gut, was nicht so?
Hier kann ich leider nicht gezielt antworten. Für mich ist Herne ein Teil des Ruhrgebietes und diese Region liebe ich mit seinen riesengroßen Freizeitangeboten auf allen Ebenen, in allen Jahreszeiten. Herne, so wie alle anderen Städte, bilden das große Ganze und wir werden stets mit unseren tollen Angeboten von vielen Besuchern aus dem In- und Ausland beneidet und bewundert. Aber positive Entwicklungen schließen negative Entwicklungen nicht aus. Die gesamte Verkehrspolitik auf der Straße und im öffentlichen Nahverkehr geht mir auf den Senkel und dies seit Jahren. Die Bahnhöfe wurden früher sehr gern genutzt, da Pünktlichkeit, Sauberkeit und Service das oberste Gebot war. Fast überall auf Bahnhöfen wurde das Personal abgebaut und viele Menschen haben Angst, allein zu verreisen. Busse stehen wie Autofahrer ständig im Stau und gerade für Berufspendler ist dies ein unerträglicher Zustand.
Wasser, Schleusen und Brücken finden sich immer wieder in deinen Beiträgen. Wie kommt das?
Ja, dies verbindet sich immer wieder rasch durch meine Liebe zur Natur. Fahre ich mit dem Rad oder gehe spazieren an Kanälen, Flüssen oder Seen, begegnen einem stets unterschiedliche technische Bauformen mit einer häufig sehr beeindruckenden Industriegeschichte, und dies ist dann häufig der Anlass, sie abzulichten und ihre Geschichte zu vertiefen.
Ob Fußball oder Straßentheater, du berichtest viel aus dem kulturellen Geschehen in Herne. Was hat Herne alles zu bieten? Was fehlt?
Westfalia Herne, SV Sodingen und der DSC Wanne-Eickel haben mit ihrer heute noch lebendigen Geschichte leider nicht mehr diesen Stellenwert von früher. Dann unsere kleine Museumslandschaft: Das Archäologie-Museum, das Emschertal-Museum Schloss Strünkede, die Städtische Galerie, das Heimatmuseum und das Opel-Museum. Ja, auch hier haben wir wie andere Städte im Revier etwas zu bieten und dazu kommen noch die Theater. Weit über die Region bekannt ist der Mondpalast, dazu gesellen sich das Kleine Theater und Theater Fidele Horst sowie die Flottmann-Hallen mit einer riesigen Industriegeschichte und mit tollen Angeboten in den Bereichen Kabarett, Comedy, Kleinkunst, Konzerte und vielem mehr - hier zeigt sich bereits die Qual der Wahl, und was Herne nicht bietet, wird von unseren Nachbarstädten abgedeckt.
Du darfst einen Tag lang in einem Beruf deiner Wahl arbeiten. Welchen Beruf wählst du und warum?
Würde gern mal bei einer Zeitung in der Redaktion arbeiten.
Wie kam es, dass du Bürger Reporter wurdest?
Verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten und die damit verbunde Öffentlichkeitsarbeit, auch in einer großen Tageszeitung, mit Fotografen und Journalisten waren der Auslöser und Wegbereiter.
An welchen Ort würdest du reisen, wenn Geld und Zeit keine Rolle spielten. Warum?
Würde noch sehr gern Israel bereisen aber da hindern mich zurzeit noch die politischen Voraussetzungen.
Lesetipps der Redaktion:
→ Der Royal Pavillon von East Sussex
→ Schloss Strünkede
→ Sturmschäden nach "Friederike"
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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