Bochum ohne Opel - hilft das Detroit-Projekt?

Opel ist weg - was nun? Sind Verelendung, Isolation, städtebaulicher Verfall unausweichlich oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten, die plötzliche Leere zu füllen und Betroffene aufzufangen?
This is not Detroit!

Bochum und seine Opelaner - in den siebziger Jahren, als 22.000 Menschen im Werk arbeiteten, drückte sich darin der Stolz und die Identität der ganzen Stadt aus. Heute jedoch hat die Stadt die Schließung des Werkes zu verkraften, welche das Ende einer ganzen Ära bedeutet.
Es gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern die Identität einer ganzen Stadt steht in Frage. Wenn Bochum nicht mehr Opel ist – was wird es dann in Zukunft sein? Eine verarmte „shrinking city“ wie Detroit oder eine Stadt, die selbstbewusst die Zukunft entwirft und mutig neue Wege geht?

Was tröstet aber auch bestürzt macht ist, dass Bochum mit diesen Herausforderungen nicht allein dasteht: In ganz Europa sind ähnliche Transformationsprozesse zu beobachten.

Was kommt dabei herum, wenn sich Künstler, Architekten und Intellektuelle in Polen, Spanien England und Deutschland auf diese Herausforderungen einlassen? Kann die Kunst Wege aufzeigen für die Motorcities im Umbruch? Was brauchen diese Städte für die Zukunft? Wie lässt sich trotz aller Spannungen eine gemeinsame europäische Perspektive formulieren?

DAS DETROIT-PROJEKT stellt Fragen und sucht Antworten zur Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst und verbindet die vier europäischen Opel-Städte. Künstler und Architekten wollen gemeinsam mit den betroffenen Bürgern und Vertretern der Städte und Interessengemeinschaften Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft entwickeln.

DAS DETROIT-PROJEKT ist ein einjähriges internationales Stadtprojekt und Kunstfestival in Bochum. Es stellt Fragen und sucht Antworten zur Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst und verbindet vier europäische Opel-Städte. Denn nicht nur in Bochum, sondern auch in Zaragoza (Spanien), in Ellesmere Port (Großbritannien) und Gliwice (Polen) fürchten die Menschen, ihre Arbeit zu verlieren. Auch diese Städte und Länder suchen ihren Weg ins 21. Jahrhundert. Gemeinsam mit ihnen werden Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft entwickelt.

DAS DETROIT-PROJEKT wurde als einjähriges internationales Stadt- und Kunstfestival mit einem Förderetat von 1,5 Millionen Euro ausgestattet und findet von Oktober 2013 bis Oktober 2014 in Bochum statt .
Für die Eröffnungstage vom 10. bis zum 12. Oktober 2013 in Bochum wird einiges an Programm geboten. Das internationale Stadt- und Kunstfestival wird von April bis Juli 2014 stattfinden. Die Abschlussphase ist für Oktober 2014 geplant. In den Zwischenphasen finden zusätzlich ca. ein bis zwei Mal im Monat Veranstaltungen in Bochum statt.

Damit es nicht bloss beim altrömischen "Brot und Spiele" bleibt, sind besonders auch die Bürger gefragt, sich aktiv einzubringen, in den Vernetzungsprozess einzutreten und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.
Gefragt ist zunächst der positive Blick auf die Stadt als lebenswerte Region. Welche Qualität soll die Stadt nach den Schließungen haben?
Oder wie die Künstler sagen: "Wir brauchen keine desillusionierten Einzelkämpfer, sondern vernetzte Gesprächsrunden, um in gemeinsamen Diskussionen Ebenen zu finden, die nicht nur den Opelanern, sondern auch der Gesamtregion helfen."

Vom 10. bis 12. Oktober 2013 eröffnen das Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr das DAS DETROIT-PROJEKT zusammen mit Gästen aus den europäischen Opel-Städten Zaragoza, Ellesmere Port und Gliwice sowie aus Detroit. Sie laden ein zu einem internationalen Bankett, einem Symposium und zu einem Live-Art-Fest in der Bochumer Innenstadt, zu Konzerten und Partys und zu einem Nightwalk durch Bochum-Ehrenfeld.

Freien Eintritt gibt's beim Stadtprogramm am 12. Oktober 2013 von 12.00 bis 18.00 Uhr in der Innenstadt: Musik, Performances, Kunstinterventionen zwischen Dr.-Ruer-Platz, Husemannplatz, Brückstr. und Kortumstr. aber auch mobil in der Fußgängerzone - nehmen Sie teil und lassen Sie sich überraschen.

Mehr Infos zum umfangreichen Programm:
www.schauspielhausbochum.de
www.urbanekuensteruhr.de

Autor:

Dorothea Weissbach aus Oberhausen

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