Blue Square: Duft als Kampfmittel
Duft ist nicht gleich Duft. Wir Menschen nutzen ihn, um andere zu betören. Bei Pflanzen geht es um weitaus mehr. Bei der nächsten Sonntagsmatinee gibt RUB-Biologe Professor Dr. Thomas Stützel spannende Einblicke.
Begehrte Geschmacksstoffe
So haben die Pflanzen sich das bestimmt nicht vorgestellt: Wir schneiden sie ab und würzen mit ihren Blättern, Früchten oder Samen unser Essen. Mithilfe von komplizierten Apparaturen gewinnen wir aus ihnen betörende Parfums oder Stoffe, die in der Pharmazie eingesetzt werden. Dabei sollen die Geschmacks- und Duftstoffe, die bei uns Menschen so begehrt sind, eigentlich das Gegenteil bezwecken: Sie sollen den Pflanzen einen Vorteil im Kampf ums Überleben sichern. Gegen wen sich die Pflanzen zur Wehr setzen müssen, wo sie ihre „Kampfmittel“ bilden und wie sie sie genau einsetzen, darum dreht sich der Vortrag „Kampf ums Überleben: Die Bedeutung von Duft für die Evolution der Pflanzen“ von Prof. Dr. Thomas Stützel.
Wissender Beobachter
„Kennt man erst einmal einige der Prinzipien, die Pflanzen anwenden, dann findet man Vergleichbares bei fast jedem Spaziergang in der Natur. Pflanzen erzählen ihre Geschichten nur dem wissenden Beobachter. Das kann man werden – und es macht Spaß, wenn man es ist“, so Thomas Stützel. Er leitet den Lehrstuhl für Evolution und Biodiversität der Pflanzen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und ist Direktor des Botanischen Gartens der RUB.
Der öffentliche Vortrag findet statt am morgigen Sonntag, 30. März, 11 Uhr, im Blue Square, Bongardstraße 16-18, Bochum.Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Reihe „Sonntagsmatinee“ begleitet die Ausstellung „Himmlische Düfte und Höllengestank!“, die bis zum 31. Mai im Blue Square in der Bochumer City zu sehen ist.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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