Bistum schließt Priesterseminar auf dem Kalwes - Konsequenz der sinkenden Kandidatenzahl

Ruhrbischof Overbeck betonte, dass sich das Ruhrbistum mit viel Realitätssinn, Bodenständigkeit und Mut Veränderungen stelle. | Foto: Nicole Cronauge/Bistum Essen
  • Ruhrbischof Overbeck betonte, dass sich das Ruhrbistum mit viel Realitätssinn, Bodenständigkeit und Mut Veränderungen stelle.
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Mit einem feierlichen Gottesdienst nahm das Bistum Essen jetzt Abschied vom Priesterseminar St. Ludgerus auf dem Kalwes, unweit der Ruhr-Uni. Bereits im April hatte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck entschieden, die Priesterausbildung nach Münster zu verlagern und die bestehende Kooperation mit dem Bistum Münster zu verstärken.
Grund für diese neue Weichenstellung ist die seit Jahren rückläufige Zahl der Priesterkandidaten.

„Diese Entscheidung lässt – Gott sei Dank! - niemanden kalt“, sagte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck in seiner Predigt in Bochum. „Das Gefühl der Wehmut, weil mit Hoffnung Begonnenes nun unwiederbringlich vorbei geht, das Gefühl der Sorge, wie es denn wohl weitergeht und ob alles einen guten Weg nimmt, verbindet sich mit der Gewissheit, dass es richtig ist, diese Entscheidung zu treffen.“ Die Zahl der Priesteramtskandidaten und die Anzahl der jährlichen Weihekandidaten spiegeln nach Ansicht des Bischofs wider, was in den Pfarreien, Gemeinden und im kirchlichen Leben des Ruhrbistums seit langem zu spüren ist: „Wir werden nicht nur kleiner, sondern ganz anders als vorgestellt und oft vorstellbar. Wir werden neu!“

Overbeck erinnerte daran, dass das Priesterseminar St. Ludgerus einen wesentlichen und ganz wichtigen Beitrag dazu geleistet habe, die Gemeinschaft der Priester im Bistum Essen zu formen und zu prägen.
Overbeck: „Mit der Weiterführung unserer Priesterausbildung in Gemeinschaft mit dem Bistum Münster zeigt, dass wir als Ruhrbistum mit viel Realitätssinn, Bodenständigkeit und Mut wir uns diesen Veränderungen stellen, nicht vor ihnen weglaufen, sie gar totschweigen oder schönreden, auf dass alles so bleibe, wie es ist und wahrscheinlich nie gewesen war.“

Kirche zu sein unter völlig veränderten Bedingungen bedeute, den Mut zu haben, sich auf Neues einzulassen. Overbeck: „Neu zu werden, weil das Faszinierendste vor allem der ist, der alles neu macht: Jesus. Ihm zu dienen, wachsam in den Zeitläufen, mutig im Tun und gelassen in den Anforderungen und Wegen, das ist Priesterdienst.“

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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