bAUsTeLLeN iN gRUmMe: Prägende Allee musste weichen

Reste einer stolzen Säulenpappel-Allee. Blick von der Heckertstraße auf die Restallee der Heideller Straße. Die Platane im Vordergrund blieb erhalten.
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  • Reste einer stolzen Säulenpappel-Allee. Blick von der Heckertstraße auf die Restallee der Heideller Straße. Die Platane im Vordergrund blieb erhalten.
  • hochgeladen von Sabine Schemmann

Der Ortsteil Grumme hat ein markantes Straßenbild weniger. An der Heideller Straße wurde dieser Tage mit einem Großaufgebot von Maschinen einer Landschaftsbaufirma die Allee der bis zu 35 m hohen Säulenpappeln gefällt, die den unbefestigten Fußweg zu beiden Seiten säumte und dieser Sackgasse über einige Jahrzehnte ein unverkennbares Äußeres verlieh. Hier entlangzugehen, war stets eine ganz besondere Erfahrung, die den Menschen angesichts der imposanten, fast beängstigenden Höhe der schlanken Pappeln unbedeutend klein erscheinen ließ.

Wer tatsächlich der Stärkere von beiden ist, bekamen diese Bäume nun zu spüren. Innerhalb von nur drei Tagen lagen die Äste geschreddert auf den Anhängern der Landschaftsbaufahrzeuge und ihre Stämme aufgestapelt am Straßenrand.
Dort ergab sich trotz aller Trauer um die Bäume ein faszinierend bizarres Bild auf die Schnittstellen und die freigelegten Jahresringe, fotographisch festgehalten als ganz eigene Schönheit und Kunst des Baumes aus sich selbst heraus.

Die Notwendigkeit der Fällung begründen die Stadtwerke mit dem erforderlichen Arbeitsraum für die dort zu verlegende Fernwärmeleitung.
Auch der beginnend von den Gummer Teichen neu zu verlegende große Abwasserkanal, der mittlerweile die Josephinenstraße unterquert hat, wird im weiteren Verlauf entlang der Heckertstraße auch unter der Heideller Straße entlang geführt. Der Straße steht folglich einiges bevor.

Für Straßenbild und Anwohner mag es ein schwacher Trost sein, dass Pappeln, die als raschwüchsigste unter den heimischen Baumarten bereits nach 30-50 Jahren als ausgereift gelten, von Natur aus ein sehr weiches Holz besitzen und allgemein als windbruchgefährdet bezeichnet werden. Die Fachliteratur bescheinigt der Säulenpappel hingegen eine Lebenserwartung von mehreren hundert Jahren.

Einige der Baumscheiben zeigten allerdings tatsächlich morsche Hohlräume in der Mitte des Stammes. Vielleicht ist der eine oder andere Anwohner doch auch froh, angesichts der immensen Höhe nicht mehr ängstlich auf sein Haus schauen zu müssen, wenn der Westwind stärker wird. Klimatisch wird sich hingegen einiges ändern, wenn die Beschattung fehlt. Eine Neupflanzung nach Beendigung der Arbeiten wurde durch die Stadtwerke allerdings schon angekündigt.

Autor:

Sabine Schemmann aus Bochum

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