Annegret Thies erhält Verdienstmedaille

Bundespräsident Joachim Gauck hat Annegret Thies mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Bürgermeisterin Gabriela Schäfer überreichte der Geehrten in einer kleinen Feierstunde im Rathaus die hohe Auszeichnung.

Mit der Verdienstmedaille würdigt der Bundespräsident Annegret Thies jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich. Die verheiratete Hausfrau und Mutter von zwei inzwischen erwachsenen, schwer- und schwerstbehinderten Kindern kümmert sich intensiv um die Pflege ihrer Angehörigen. Weit mehr als zwei Jahrzehnte pflegte sie ihre von Geburt an geistig behinderte und später mehrfach schwerbehinderte Tochter Sonja zu Hause. Nachdem sie dies fachlich nicht mehr leisten konnte, gab sie ihre Tochter 1991 in die Obhut der Wohn- und Lebensgemeinschaft des „Christopherus-Haus e.V.“ in Witten.

Seitdem engagiert sich Annegret Thies für diese Einrichtung. Sie ist Mitglied im Nähkreis, der vierzehntägig stattfindet und in dem Näh- und Flickarbeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner getätigt werden. Für Veranstaltungen wie Karnevalsfeiern und das vierteljährlich stattfindende Café steht sie stets zur Verfügung.

Ihr Sohn Frank, der von Geburt an mehrfach körperlich und geistig schwerstbehindert ist und den sie mehr als ein Vierteljahrhundert selbst gepflegt hat, lebt ebenfalls in dieser Behinderteneinrichtung. Annegret Thies’ Ehemann war der
jahrzehntelangen familiären Belastung nicht gewachsen und erkrankte zunächst psychisch, später auch physisch schwer und lebt seit 2011 in einem Pflegeheim. Seither ist Annegret Thies seine rechtliche Vertreterin. Nach wie vor kümmert sie sich vorbildlich um ihre Kinder und ihren Ehemann.