Afrikahilfsprojekt der Stadtwerke geht weiter - "Wir sind keine weißen Elefanten"

Christian Ladermann (Stadtwerke Bochum), Jérome Fiayiwo (Promo OrgaH/Togo), Reinhard Micheel und Sofis Vassiou (Aktion Canchanabury) und Thomas Schönberg (Stadtwerke Bochum) werfen einen Blick auf die Afrikakarte. | Foto: Stadtwerke
  • Christian Ladermann (Stadtwerke Bochum), Jérome Fiayiwo (Promo OrgaH/Togo), Reinhard Micheel und Sofis Vassiou (Aktion Canchanabury) und Thomas Schönberg (Stadtwerke Bochum) werfen einen Blick auf die Afrikakarte.
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„Nice to meet you“, mitkräftigem Handschlag begrüßte Jérôme Fiayiwo aus Togo Thomas Schönberg, Pressesprecher der Stadtwerke Bochum, in den Räumen der Aktion Canchanabury. Noch herzlicher fiel die Begrüßung des zweiten Stadtwerke-Vertreters aus. Christian Ladermann und Jérôme Fiayiwo sind alte Bekannte.

Der Elektrotechniker und der Chef der Gesundheitsorganisation „Promotion des Organisations Humaines“, kurz Promo OrgaH, hatten sich bereits vor zwei Jahren während des Erkundungstrips in Afrika kennengelernt.

Knapp zwei Jahre sind vergangen, seit das Stadtwerke-Erkundungsteam zusammen mit Reinhard Micheel, Leiter der Bochumer Hilfsorganisation „Aktion Canchanabury“, ihre Reise nach Ghana und Togo antraten, um vor Ort konkrete Hilfsprojekte zu identifizieren. In drei Dörfern wurde die Lebenssituation durch den Einsatz neuer Solaranlagen, Batterien, Brunnen und Wassertanks bereits deutlich verbessert.Unlängst nutzten die Vertreter der Stadtwerke und Reinhard Micheel den Deutschlandbesuch von Jérôme Fiayiwo, dem Verbindungsmann der Aktion Canchanabury aus Togo, um die Umsetzung eines weiteren Projekts zu besprechen.

Jetzt galt es die weitere Vorgehensweise für das kommende Hilfsprojekt in Yikpa (Togo) zu besprechen.

Yikpa ist ein kleines Dorf rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lomé. Von Bergen umringt, steht den Bewohnern in Yikpa weder Strom noch sauberes Wasser zur Verfügung. In der einzigen Krankenstation können Medikamente nicht gekühlt und wichtige Impfstoffe nicht gelagert werden. Operationen und Geburten müssen nach Sonnenuntergang im Licht von Taschenlampen durchgeführt werden.

„Als wir auf unserem Erkundungstrip das Dorf besuchten war uns sofort klar, dass wir hier unsere Hilfe anbieten wollen“, beschreibt Christian Ladermann. „Solarmodule auf dem Dach der Krankenstation werden genug Strom für Licht und Kühltruhen liefern. Ein Brunnen und entsprechende Wassertanks sollen die Wasserversorgung der Bewohner sichern“, beschreibt Christian Ladermann in groben Zügen die geplanten Hilfsmaßnahmen.

Auch die Bewohner in Yikpa leisten ihren Teil zur Verbesserung der Lebensverhältnisse: „Das Dach der Krankenstation wurde bereits in Eigenregie repariert und abgedichtet, so dass der Installation der Solarmodule nichts mehr im Wege steht“, berichtet Jérôme Fiayiwo. Schon im März sollen die Materialien in Togo eintreffen und die Arbeiten zur Energie- und Wasserversorgung aufgenommen werden.

„Bei der Ausarbeitung der Projekte steht die Hilfe zur Selbsthilfe für uns an erster Stelle. Die Menschen müssen mit der Technik umgehen können und die verwendeten Bauteile robust und wartungsarm sein“, beschreibt Thomas Schönberg. „Wir sind keine weißen Elefanten“, so Schönberg.

Als weiße Elefanten bezeichnet man in Afrika Hilfsprojekte oder teure Investitionen, die nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren oder nutzlos werden.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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