Abendsegen am Strand: Bochumer Pfarrer als Urlauberseelsorger unterwegs

Der Querenburger Pfarrer Michael Wuschka war in diesem Sommer als Urlauberseelsorger auf Amrum aktiv.
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  • hochgeladen von Rolf Stegemann

„Es ist eine beglückende Erfahrung“ für Michael Wuschka. Dem Bochumer Pfarrer merkt man selbst am Telefon sein Strahlen an. Für knapp drei Wochen hatte er jetzt seine Kanzel in Querenburg mit einer kleinen Kapelle auf der Nordsee-Insel Amrum getauscht – als evangelischer Urlauberseelsorger und Verstärkung für den örtlichen Pastor in der Ferienzeit.

„Man spürt, dass die Menschen mehr Zeit haben, dass sie aufgeschlossen sind auch für religiöse Fragen“, erzählt Wuschka, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Urlauberseelsorger aktiv war. Er hat Gottesdienste gehalten, regelmäßig einen Abendsegen in der strandnahen Kapelle in Wittdün angeboten und immer ein offenes Ohr für die Feriengäste gehabt.

Dabei war der Querenburger Pfarrer eher zufällig an seine neue Insel-Gemeinde gekommen: Ein Paar aus seiner Bochumer Gemeinde wollte im Frühjahr unbedingt auf Amrum kirchlich heiraten und hatte ihn gebeten, doch gleich mitzukommen. Schnell war der Kontakt zur nordfriesischen Gemeinde knüpft und ein (arbeitsreiches) Wiedersehen für den Sommer vereinbart.

Pfarrer Wuschka ist einer von bundesweit rund 130 Theologen, die jedes Jahr ihre Koffer packen, um in den europäischen Urlaubsgebieten und auf Kreuzfahrtschiffen deutschsprachige Gottesdienste, Seelsorge-Gespräche und Veranstaltungen unterschiedlichster Art anzubieten. Für ihren Einsatz erhalten die Urlauberseelsorger bis zu zwei Wochen Sonderurlaub, die restliche Zeit wird mit dem Jahresurlaub verrechnet.

Positive Erfahrungen mit der Kur – und Urlauberseelsorge bestätigen auch Tourismus-Experten. Kirchliche Angebote könnten das Glücksgefühl im Urlaub positiv beeinflussen, erklärte unlängst der Münchner Tourismus-Professor Karlheinz Zwerenz auf einer Fachtagung. Ein Kutter-Gottesdienst oder ein stimmungsvolles Konzert blieben den Urlaubern noch lange als glücksbringende Momente in Erinnerung. Wichtig sei es, dass Kirchen ihre Türen öffneten, Barrieren und Distanz zum Gast abbauten, ergänzte der Goslarer Tourismus-Manager Michael Bitter.

Neben Wuschka waren weitere Pfarrerinnen und Pfarrer aus Bochum als Urlauberseelsorger aktiv. So unter anderem auf der Nordsee-Insel Spiekeroog, in Südtirol und auf dem Kreuzfahrtschiff MS Albatros.

Autor:

Rolf Stegemann aus Bochum

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