Torschütze Simon Zoller spricht nach der 1:3-Niederlage des VfL Bochum gegen den HSV über Abstiegskampf und Schlüsselspiele
Zoller warnt: „Das ist kein Kindergeburtstag!“

Der VfL Bochum führte zunächst im eigenen Stadion mit 1:0, verlor am Ende mit 1:3 gegen den HSV. Im Bild: VfL-Torschütze Simon Zoller im Zweikampf mit Hamburgs Tim Leibold. | Foto: Molatta
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  • Der VfL Bochum führte zunächst im eigenen Stadion mit 1:0, verlor am Ende mit 1:3 gegen den HSV. Im Bild: VfL-Torschütze Simon Zoller im Zweikampf mit Hamburgs Tim Leibold.
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Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den HSV hängt der VfL Bochum auf dem Relegationsplatz fest – trotz stark verbesserter Leistung. Im Interview spricht Torschütze Simon Zoller über die prekäre Situation, Grundtugenden im Abstiegskampf und das Kellerduell am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden.

Simon Zoller, viel Einsatz, wenig Ertrag – kann man die Partie gegen den HSV auf diesen Nenner bringen?
Zoller: Es ist ernüchternd. Wir haben über weite Strecken ein ganz anderes Gesicht gezeigt als in der vergangenen Woche. Was auch bitter nötig war, weil wir uns so wie in Bielefeld nicht präsentieren dürfen. Am Ende des Tages können wir vielleicht Mut daraus schöpfen und positive Dinge daraus ziehen, was die Mentalität angeht und den Fight, den wir über weite Strecken abgeliefert haben. Nur so kann es am Ende gehen! Aber man muss dieses Mal einfach sagen, dass der HSV mehr Qualität hatte. Sie können Spieler von der Bank bringen, die ein solches Spiel noch an sich reißen können.

Wie schätzen Sie die Situation für den VfL jetzt ein?
Ich glaube schon, dass viele Spieler bei uns im Kader sich bewusst sind, was auf dem Spiel steht. Ich habe schon vergleichbare Situationen mitgemacht. Das ist kein Kindergeburtstag! Es wird extrem schwer.

"Weit davon entfernt, etwas herzuschenken"

Nach Ihrem Tor herrschte im Stadion fast schon Jubelekstase, am Ende steht wieder eine Niederlage. Wie richtet man sich nach solchen Rückschlägen wieder auf?
Das ist das Schöne am Fußball, dass du in der nächsten Woche wieder auf den Platz gehst und die nächste Chance hast. Wir sind alle weit davon entfernt, etwas herzuschenken. Davon sind wir ganz weit entfernt! Wir haben gesehen, dass wir den Fight annehmen können. Das haben wir gegen große Mannschaften gezeigt. Das haben wir auch gegen Mannschaften gezeigt, die unten drinstehen. Für uns alle muss Grundvoraussetzung sein, dass wir genau das auf den Platz bekommen. In so einer Situation ist es egal, ob schön gespielt wird. Am Ende des Tages geht es um Tore und Punkte. Und das müssen wir schleunigst auf die Kette kriegen.

Heißt das umgekehrt auch, dass es bei Niederlagen wie in Bielefeld an der hundertprozentigen Einstellung fehlt?
Du musst jedes Spiel angehen, als wenn es das letzte ist. Das muss Grundvoraussetzung sein. Und das war gegen den HSV schon mal anders als in Bielefeld. Die Fans waren letzte Woche zu Recht extrem sauer. Aber wenn wir es auf den Platz bekommen, dann stehen sie auch hinter uns. Ich habe diese Situation hier noch nie mitgemacht, aber ich habe es von anderen gehört: Wenn es kurz vor Zwölf ist, dann stehen die Fans noch mehr hinter dir. Das wissen wir zu schätzen.

"Nochmal 'ne Schippe drauflegen"

Erwartet den VfL am kommenden Sonntag im Kellerduell beim Tabellennachbarn SV Wehen Wiesbaden jetzt Abstiegskampf pur?
Im Abstiegskampf befinden wir uns schon seit einigen Wochen, wenn nicht Monaten. Da müssen wir Sonntag nochmal ‘ne Schippe drauflegen, was Mentalität und Einsatzbereitschaft betrifft. Es ist klar, dass Wiesbaden zuhause alles rausfeuern wird, was sie haben. Da müssen wir gegenhalten. Das muss die Grundvoraussetzung sein – wie in jedem Spiel.

Ist es für den VfL schon ein Schlüsselspiel?
Was die Tabellensituation angeht, ist das bestimmt so. Aber danach haben wir trotzdem noch 13 Spiele. Da ist die Saison auch noch nicht vorbei. Wir müssen jetzt dahin fahren und das Spiel gewinnen. Alles andere hilft in unserer Situation nicht.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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