Wo sind die Straßenkicker? Trixitt: Turnier für Kinder – Auf Bolzplätzen ermitteln Kinder das beste Straßenkicker-Team
In der vorletzten Woche hat die Fußball-Nationalmannschaft die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien erreicht. Brasilien ist nicht nur die Schmiede vieler Weltstars des Fußballs, sondern auch bekannt für seinen florierenden Straßenfußball – so wie früher auch Deutschland. Trixitt will Kinder wieder für Freizeitfußball begeistern.
von Harald Gerhäußer
Gibt es eigentlich noch Straßenfußball in der Form, wie man ihn vor 20 Jahren kannte? Also, dass man sich als jüngeres Kind bei den älteren durch spielerisches Können beweisen musste, um sich dadurch Spielzeit auf dem Bolzplatz zu ergattern, weil die Plätze immer besetzt waren.
Ähnliche Fragen waren der Ausgangspunkt für Trixitt: „Alles fing damit an, dass ein befreundeter Lehrer uns erzählte, dass seine sonst sportbegeisterten Schüler ihm berichtet hatten, dass sie die ganzen Ferien nur Playstation gespielt haben. Wir überlegten dann gemeinsam, was man unternehmen kann, um die Kinder wieder für Straßenfußball und Freizeitsport zu begeistern. Daraus entwickelte sich dann das Konzept für Trixitt und für die Umsetzung haben wir den Verein KW Straßenfußball gegründet“, schildert Barbara Vogelsang, Trixitt-Projektleiterin in Bochum, die Trixitt gemeinsam mit Stefan Grummel, Rot-Weiss-Essen, und Silas Lennertz, ASC 09 Dortmund, ins Leben gerufen hat.
Die Trixitt-Challenge ist ein ganzjähriges Turnier für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren. In den Ferien spielen die Kinder in altersgerechten, von Trixitt zufällig zusammengestellten Mannschaften unter der Aufsicht der Spielleiter. Jedes Kind erhält wie in der Bundesliga Punkte: einen Punkt für ein Unentschieden, drei Punkte für einen Sieg und keinen Punkt für eine Niederlage. Man kann also nur an Punkte kommen, wenn man im Team funktioniert. Es werden immer zwei Challenges pro Tag gespielt, für jede Challenge bildet Trixitt die Mannschaften neu.
Online-Liga-System kürt Gesamtsieger
Mit der Mitgliederkarte bekommen die Kinder Login-Daten zu ihren persönlichen Statistiken auf trixitt.de. Die gesammelten Tagespunkte ergeben die Platzierung in der Trixitt-Challenge. Die Kicker, die am meisten Punkte gesammelt haben, bilden am Ende der Saison eine Mannschaft für ihre Stadt und treten gegen die besten Spieler der anderen Städte im Finale an.
„Allerdings steht für uns nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Wir wollten ein Angebot für wirklich alle Kinder schaffen, damit sie für wenig Geld, ganz in der Nähe ihres Zuhauses Sport machen können. Der Mitgliedsbeitrag für Trixitt kann auch über das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert werden, so dass wirklich jedes Kind an der Challenge teilnehmen kann“, sagt die ehemalige Athletiktrainerin beim VfL Bochum, Barbara Vogelsang.
Willkommene Unterstützung
Eine positive Entwicklung nahm die Wahl um das Stadtwerke Bochum-Sponsoring für den KW Straßenfußball. Denn der Verein erhält hierdurch eine notwendige Finanzspritze: „Geplant war es, Trixitt über die Mitgliedsbeiträge zu finanzieren. Allerdings ist das Projekt nicht so angelaufen, wie wir uns das erhofft hatten. Es kamen in den Sommerferien leider doch weniger Kinder als erwartet. Deswegen mussten wir Organisatoren bisher das Meiste aus unserer eigenen Tasche finanzieren. Das Stadtwerke Sponsoring kommt für uns wie gerufen, weil wir nun erst mal unsere Schulden abbauen können“, freut sich Barbara Vogelsang über die Zuwendung.
Für Kinder, die erst jetzt von der Straßenfußball-Challenge gehört haben und im Sommer nicht mitspielen konnten, ist noch alles offen: „Ein Einstieg in den Herbstferien lohnt sich auf jeden Fall noch, denn auch Kinder, die jetzt noch hinzukommen, können noch Gesamtsieger werden. Wir bilden einen Durchschnitt aus zehn Challenge-Tagen. Das heißt, man hat selbst in den Osterferien noch die Chance auf einen Sieg“, so Vogelsang.
Weitere Informationen finden interessierte Kinder auf: www.trixitt.de.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
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