Volles Haus im Varieté et Cetera - 190 Sportlerinnen und Sportler kamen zur Sportlerehrung der Stadt
Bochum. Es hat etwas von einem großen Familientreffen, wenn die Stadt zur traditionellen Sportlerehrung einlädt. Alljährlich kommen Ende Januar die Bochumer „Sportclans“ in trauter Runde und in der angenehmen Atmosphäre des Varietés et cetera zusammen. Auch in diesem Jahr gab es wieder ein großes Hallo der „Angehörigen“ der einzelnen Sportarten, die sich abseits von Trainingsstress und der Jagd nach Rekorden, Spitzenzeiten und Medaillen ein wenig Ablenkung und Entspannung gönnten.
Doch dieses Mal hatte sich der vertraute Kreis der „Verwandten“ reichlich vergrößert. Denn so voll war es in den vergangenen 15 Jahren im Theater an der Herner Straße noch nie: Über 200 Sportlerinnen und Sportler füllten die acht Seiten lange Ehrungsliste, 190 von ihnen hatten die Einladung angenommen und nutzen die mittlerweile lieb gewonnene Tradition, sich mit dem ein oder anderen Kollegen anderer Sportarten auszutauschen.
So tummelten sich zwischen den zahlreichen bekannten Gesichter der Szene auch viele „Neulinge“. Da waren die Paddler aus dem Drachenboot des Linden-Dahlauser Kanuclubs und die DLRG-Rettungsschwimmer, zu denen sich die erfolgreichen Teams des TVK Wattenscheid, TV Frisch-Auf Altenbochum und Linden-Dahlhauser TV gesellten, die die ansonsten eher selten im Rampenlicht stehenden Sportarten Indiaca und Prellball vertraten.
So war die Liste der Titel- und Medaillengewinner bei Weltmeister- und Europameisterschaften, Deutschen Meister und Nationalmannschaftsmitglieder ungewohnt lang und untermauerte einmal mehr den Ruf Bochums als herausragende Sportstadt. Und belegte überdies, wie breit gefächert der Leistungssport in Bochum aufgestellt ist. Erstmals war es in diesem Jahr dann auch nicht die Leichtathletik, die den größten Block der Athletinnen und Athleten ausmachten, die sich 2013 mit Bestleistungen und einer Vielzahl von Medaillen in Szene gesetzt hatten. Der TV 01 hatte zwar die größte Anzahl an hoch dekorierten Einzelathleten, doch mit über 60 Geehrten waren es die Tänzerinnen und Tänzer des TTC Rot-Weiß-Silber Bochum, die den Löwenanteil an Spitzensportlern stellten. Doch auch im Billard, Dart, Kanu und Schwimmen ist Bochum „eine Bank“. Die Billardasse Thomas Nockemann, Fabian Blondeel und Ludger Havlik gehören ebenso zu den „Stammgästen“ wie die Dartcracks Heike Jenkins, Kevin Münch und Colin Rice, die Kanuten Stephan Breuing und Matthias Ebhardt oder die Masters-Schwimmer des SV Blau-Weiß Bochum Heli Houben, Waltraud Monstadt, Susanne Ostgathe und Ingrid Keusch-Renner.
Mit ihren Leistungen und ihren Ergebnissen auf nationaler und internationaler Ebene standen zwar wie gewohnt die Spitzensportler der Stadt die im Mittelpunkt des Abends, doch Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz stellte zudem die ehrenamtlichen Helfer als „treibende Kräfte“ des Sports heraus.
Stellvertretend für Bochums Ehrenamtler hatte der Stadtsportbund mit seiner Vorsitzenden Gaby Schäfer in diesem Jahr gleich zwei Persönlichkeiten benannt, die seit vielen Jahren in ihren Vereinen sowie im Stadtsportbund entscheidende Akzente setzen und sich darüber hinaus nachhaltig in vielen Bereichen für den Sport in Bochum engagieren. Zu „Sportbürgern des Jahres“ wurden Christiane Bramsiepen und Herbert Schäfers ernannt.
Christiane Bramsiepen ist seit über 40 Jahren Mitglieder der Ski-Gilde Bochum und seit 30 Jahren als Vorstandsmitglied für die sozialen Belange der Vereinsmitglieder zuständig. Seit 2002 gehört sie dem Vorstand des Stadtsportbundes Bochum in der Funktion der Vorsitzenden des Frauenbeirates an. „Ihr Verein, die Ski-Gilde Bochum, hat als Satzungszweck die Förderung des Sports festgeschrieben. Christiane Bramsiepen lebt dieses Motto“, so SSB-Vorsitzende Gaby Schäfer.
Herbert Schäfers wurde 2001 Nachfolger von Wolfgang Frost als Fachschaftsleiter „Flugsport“ im Stadtsportbund Bochum. Er selbst ist seit den 50er Jahren aktiver Flugsportler und Gründungsmitglied des im Juni 1951 aus der Taufe gehobenen „Flugsportverein Bochum“, der 2008 mit der AGS Wattenscheid zur „Arbeitsgemeinschaft Sportflug Bochum“ fusionierte. „Herbert Schäfers prägte den Begriff des „Vereinsmanagers“ in einer Zeit, in der es diesen wahrscheinlich noch gar nicht gab; so engagiert er sich seit Jahrzehnten in einer vorbildlichen Art und Weise ehrenamtlich für seinen Verein, knüpft Kontakte zu Wirtschaft und Verwaltung, organisiert Veranstaltungen und sorgt so maßgeblich dafür, dass der Flugsport in Bochum erhalten bleibt“, beschreibt Gaby Schäfer die Verdienste des neuen Sportbürgers.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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